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Kanton Aargau
Der Kanton Aargau geht weiter als der Bund vorgegeben hat: Er führt bei Grossanlässen ein Alkoholverbot ein. Der FC Aarau nimmts zur Kenntnis. Wichtiger ist, dass wieder Leute kommen. Einige Fans sehen das Alkoholverbot kritischer.
Grossanlässe mit mehr als 1000 Personen sind seit Anfang Monat wieder erlaubt. Sie brauchen aber ausgefeilte Schutzkonzepte und der Kanton muss die Anlässe bewilligen. Hier geht der Kanton Aargau weiter als der Bund vorgegeben hat: Bisher wurden im Aargau nur Veranstaltungen mit einem Alkoholverbot bewilligt. Dies berichtete am Dienstagabend der Fernsehsender TeleM1.
Betroffen davon war etwa der Zirkus Knie , der vergangenes Wochenende im Aarauer Schachen gastierte. Und auch am Hallwilerseelauf, der nächstes Wochenende stattfinden wird, wird es keinen Alkohol geben. Und natürlich bekommt auch der FC Aarau diese Handhabe zu spüren. Dort sieht man die Situation aber einigermassen gelassen: «Wir sind grundsätzlich einmal froh, dass wir wieder mehr Zuschauer ins Brügglifeld lassen dürfen. Wenn das Alkoholverbot ein notwendiges Übel ist, dann setzen wir das um», sagte FCA-Präsident Philipp Bonorand zu TeleM1.
Grosse Schwierigkeiten, das Verbot umzusetzen, sieht Bonorand keine. Einzig bei den Eingangskontrollen werde es wohl einen Mehraufwand geben: «Wir dürfen keine alkoholisierten Zuschauer ins Stadion lassen. Das bedeutet zusätzlichen Aufwand beim Eingang. Und dann gibt es sicher auch Leute, die kreative Ideen haben und Schnapsflaschen hineinzuschmuggeln versuchen. Solche Dinge sind wir uns aus dem Alltag aber sowieso gewohnt.»
Das Problem sieht Bonorand an einer anderen Stelle: Wenn es nun keinen Alkohol im Stadion gibt, würden viele Fans länger im Sportplatz-Restaurant direkt vor dem Stadion verweilen und erst direkt vor Anpfiff ins Stadion kommen. So könnte es zu grossen Menschenansammlungen am Eingang kommen, was auch nicht optimal sei.
Trotzdem: Beim FCA ist man froh, überhaupt wieder mehr Zuschauer begrüssen zu dürfen. Das Verbot kritisieren möchte Bonorand nicht: «Es liegt nicht am FCA, die Massnahmen zu hinterfragen, ob sie sinnvoll sind oder nicht.»
Kritischer sehen es einige Fans, mit denen TeleM1 gesprochen hat: «Das ist wie wenn man ins Pub geht und kein Bier bekommt. Oder wenn man tanzen geht und keine Frau hat», fand einer. Ein anderer Fan meinte: «Man sollte es doch versuchen. Man kann mit Vernunft Alkohol ausschenken. Und wenn es nicht funktioniert, kann man später immer noch strengere Massnahmen ergreifen. Aber nicht jetzt schon. Das geht eindeutig zu weit.» Wieso der Aargau bei Grossanlässen weitergeht als der Bund und Alkohol grundsätzlich verbietet, hat er gegenüber TeleM1 noch nicht kommuniziert. Das werde man erst tun, wenn die FC Aarau Spiele bewilligt worden seien. (rka)