Startseite
Aargau
Kanton Aargau
Sie startete von Null auf Hundert: Kaum im Amt musste sich die Aargauer Kantonsärztin Yvonne Hummel den Herausforderungen der Coronakrise stellen. Was sie alles erlebt hat, wie sie die schrittweisen Lockerungen beurteilt und wie lange uns der Virus noch beschäftigt, erzählt sie in der Sendung «TalkTäglich».
Mit den beschlossenen, schrittweisen Lockerungen der Schutzmassnahmen öffnen in den kommenden Wochen die ersten Läden wieder, darunter auch Coiffeursalons. Besonders auf diese freut sich auch die Aargauer Kantonsärztin Yvonne Hummel, wie sie in der Diskussionssendung «TalkTäglich» auf Tele M1 verrät. «Ich werde mich bemühen, dort auch bald einen Termin zu bekommen,» sagt sie und wird wieder ernst. Denn das langsam zurückkehrende Leben birgt auch Gefahren.
Weiterhin müsse stark berücksichtigt werden, wo viele Leute zusammenkommen und die sozialen Distanzregeln beibehalten werden können. «In einem Restaurant ist dies viel schwieriger als etwa in einem Gartencenter», erklärt Hummel. Der Kantonsärztin ist klar, dass die Bevölkerung am liebsten wieder gleich zu allen Läden, Restaurants und anderen Einrichtungen Zugang hätte und spricht dabei von einer schwierigen Gratwanderung. «Unser oberstes Ziel ist die Gesundheit der Bevölkerung und dass unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird», so Hummel. Gleichzeitig würden die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns sehr schwer wiegen. Die Kantonsärztin ist aber überzeugt: «Bis jetzt hat man sehr gute Massnahmen ergriffen.»
Im Hinblick auf die Öffnung der Schulen am 11. Mai sagt Hummel: «Wir hatten nur vereinzelt Patienten im Kindesalter. Kinder erkrankten also grundsätzlich nicht oder hatten sicher keine Beschwerden deswegen.» Man habe Kinder aber nicht daraufhin getestet, ob sie infiziert wurden. Man wisse es darum nicht genau. Was hingegen klar sei: Für Kinder ist das Coronavirus sicher nicht gefährlich.
Besorgt ist die Kantonsärztin, dass es mit den nun beschlossenen Lockerungen wieder zu mehr Neuansteckungen kommen könnte, gewisse Bevölkerungsgruppen schwer erkranken und sogar sterben. Hummel dazu: «Das gilt es selbstverständlich zu verhindern, weshalb die Massnahmen betreffend Abstand und Hygiene weiter bestehen bleiben.»
Auf die Frage, wie lange das Virus die Schweiz noch beschäftigen wird, sagt die Kantonsärztin: «Ich denke, wir müssen uns auf eine lange Zeit einstellen, in der wir mit dem Virus leben müssen. Ich würde von mehreren bis vielen Monaten ausgehen.» (luk)
Die ganze «TalkTäglich»-Sendung mit Kantonsärztin Yvonne Hummel können Sie hier nachschauen: