Zofingen
Juso-Aktion gegen Militärparade: Soldaten marschieren über Friedenstauben

Friedensaktivisten der Juso Aargau und der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee haben letzte Nacht die General-Guisan-Strasse in Zofingen für den Truppenvorbeimarsch der Militärübung Conex 15 mit Friedenstauben übersät.

Fabian Hägler
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Militärparade: Die Soldaten marschieren über die von der Juso in der Nacht gesprayten Friedenstauben.
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Juso und Gsoa mit Friedenstauben gegen Militärparade
Militärparade: Die Soldaten marschieren über die von der Juso in der Nacht gesprayten Friedenstauben.
Militärparade: Die Soldaten marschieren über die von der Juso in der Nacht gesprayten Friedenstauben.
Militärparade: Die Soldaten marschieren über die von der Juso in der Nacht gesprayten Friedenstauben.
Militärparade: Die Soldaten marschieren über die von der Juso in der Nacht gesprayten Friedenstauben.
DIe Friedentauben befinden sich auf der General-Guisan-Strasse in Zofingen.

Militärparade: Die Soldaten marschieren über die von der Juso in der Nacht gesprayten Friedenstauben.

Zur Verfügung gestellt

Mit der Aktion soll laut einer Medienmitteilung darauf aufmerksam gemacht werden, dass Conex 15 der Flüchtlingsabwehr dient und die Armee somit mitverantwortlich für tausende Tote werden würde.

Für die Aktivisten ist klar, dass das von der Armee erprobte Szenario dem Grenzschutz und schlussendlich der Abweisung von Flüchtlingen dienen soll. Die Armee habe im Gegensatz zur Gesamtgesellschaft «die Welle der Solidarität, welche nach den Tragödien der letzten Monate aufgekommen ist», nicht zur Kenntnis genommen.

Mit den weissen, mit Kreidespray aufgesprühten Friedenstauben in Zofingen soll symbolisch dargestellt werden, «dass zivile Friedensförderung mehr bringt als Soldaten an der Grenze.»

Soldaten nicht an die Grenze

Mia Kicki Gujer, Präsidentin der Juso Aargau, sagt zur Aktion: «Ausser Menschlichkeit und Solidarität hat niemand etwas an der Grenze zu suchen, vor allem nicht die Armee – darum wehren wir uns mit allen Mitteln gegen die Militärübung Conex 15 und setzen uns für eine friedlichere Welt ein.»

Auch GSoA-Sekretär Lewin Lempert ist nicht einverstanden mit der militärischen Flüchtlingsabwehr: «Soldaten an die Grenze zu stellen ist ein Mittel, das rechtsextreme Unrechtsregimes wie Ungarn anwenden. Es ist der Schweiz und ihrer humanitären Tradition unwürdig, in ein solches Fahrtwasser zu geraten», hält er fest.

An der Medienkonferenz vor dem Start von Conex 15 hiess es, die Übung werde seit einigen Jahren vorbereitet. Demnach wurde das Szenario bereits 2012 verabschiedet. Es handelt von einer bedrohten Schweiz in einem fiktiven Europa der Zukunft; die Bedrohung ist aber nicht militärischer Art, sondern es sind die Folgen einer Wirtschaftskrise.

Es geht um Verknappung, Schwarzhandel, Sabotage – und um grössere Flüchtlingsströme. Divisionär Andreas Bölsterli, der die Übung «Conex 15» leitet, stellte an der Medienorientierung in Zofingen klar: «Das Szenario ist nicht Inhalt der kommenden Übungstage. Vielmehr üben wir die Unterstützung von zivilen Einrichtungen mit zivilen Partnern in einem zivilen Umfeld.»

Das grosse Defilee mit über 5000 Soldaten und 500 Fahrzeugen in Zofingen hat am Freitagnachmittag um 14 Uhr begonnen.