Rund 1,5 Millionen Katzen gibt es in der Schweiz. Zu viele, finden Naturschützer wie der FDP-Grossrat und Aargauer Pro-Natura-Geschäftsführer Johannes Jenny. Die Samtpfoten bedrohen Vögel und Reptilien, welche unter Artenschutz stehen. «Es werden viele junge Vögel gefressen und gequält. Es ist ein eigentliches Massaker», sagte Jenny in einem Beitrag der «Rundschau» auf SRF.
Jenny fordert deshalb eine Steuer für Katzenbesitzer. Gegenüber der «Nordwestschweiz» deutete der Tierschützer bereits im vergangenen September die Möglichkeit einer Steuer für Besitzer von unkastrierten Katzen an. Nun nennt der Tierschützer erstmals konkrete Zahlen: Zwischen 300 und 400 Franken sollen Besitzer von unkastrierten Katzen hinblättern. Nur so zeige die Abgabe Wirkung. Der Kanton Aargau solle mit der Katzensteuer vorangehen. Das Fernziel sei aber eine Lösung auf Bundesebene.
Einfluss auf Tierwelt umstritten
Katzenforscher Dennis Turner kann einer solchen Katzensteuer wenig abgewinnen. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise, dass die Katzen für das Verschwinden anderer Kleintiere verantwortlich seien, so Turner im «Rundschau»-Beitrag
Dem widerspricht der Pro-Natura-Geschäftsführer: «Das ist Unsinn. Die Zauneidechse ist erwiesenermassen lokal durch Katzen ausgerottet worden.» Weiteren geschützten Arten drohten zu verschwinden, so Jenny, und nennt die geschützte Geburtshelferkröte als Beispiel.
Abschuss und Ausgangs-Rayon
Johannes Jenny kämpft seit langem für die Dezimierung des Katzenbestandes. 2015 hatte er in einer Interpellation gefordert, dass Jäger verwilderte Katzen abschiessen und sich Hauskatzen nur in einem bestimmten Rayon bewegen dürfen. Die Reaktionen der Katzenliebhaber waren heftig.