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Kanton Aargau
Obwohl der Verkehr massiv zunimmt, scheinen die Strassen im Aargau immer sicherer zu werden. Auf den Aargauer Strassen haben sich im vergangenen Jahr 10 Prozent weniger Unfälle ereignet als 2015. Auch die Zahl der Verkehrstoten sank auf 14 Menschen. Die Sicherheit auf den Strassen erhöhte sich, obwohl so viele Motorfahrzeuge registriert sind wie nie zuvor.
Letztes Jahr wurden im Aargau 2272 Verkehrsunfälle polizeilich registriert. Das sind 215 oder rund 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Wohl können die Zahlen vom einen zum anderen Jahr zum Teil recht stark schwanken, doch die Unfallbilanz von 2016 entspricht einem langjährigen Trend: Der Verkehr wird kontinuierlich sicherer, obwohl immer mehr Fahrzeuge auf den Strassen unterwegs sind.
... starben im vergangenen Jahr auf Aargauer Strassen: Fünf Fahrradfahrer, fünf Fussgänger, drei Automobilisten und ein Motorradfahrer.
Seit Mitte der 1990er-Jahre geht die Zahl der Unfälle stetig zurück. 1995 waren es noch über 5300, also mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr. Im gleichen Zeitraum hat die Zahl der im Kanton Aargau immatrikulierten Motorfahrzeuge um fast 60 Prozent zugenommen: von gut 320 000 auf über eine halbe Million. Das heisst: In den vergangenen 20 Jahren ist die Unfallrate pro 1000 Motorfahrzeuge von fast 17 auf unter 5 gesunken.
Dementsprechend ist auch die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten oder Todesfolgen kontinuierlich gesunken. Letztes Jahr starben 14 Menschen auf Aargauer Strassen, so wenige wie seit sechs Jahren nicht mehr und halb so viele wie 2015. Zu den schwersten Unfällen kommt es im Langsamverkehr: Je fünf der Todesopfer von 2016 – darunter drei Kinder – waren Fussgänger und Velofahrer, hingegen verunfallten «nur» drei Automobilisten und ein Motorradfahrer tödlich.
Während die Zahl der Verkehrs-unfälle mit schweren Verletzungen im Aargau generell abnimmt, ist bei zwei Personenkategorien ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: bei den über 65-Jährigen und den Fahrradfahrern. Rudolf Scherer, der Leistungsgruppenverantwortliche Verkehrssicherheit bei der Kantonspolizei, führt das in seinem Jahresbericht einerseits auf die demografische Entwicklung und anderseits auf die schnelle Verbreitung der E-Bikes zurück.
Der technische Fortschritt könnte dieser Entwicklung entgegenwirken. Während die bisherigen Assistenzsysteme vornehmlich auf den Komfort der Autofahrer zielten, dürfte die zunehmende Verbreitung von Notbrems-, Detektions- und Aufprallschutzsystemen in Zukunft vermehrt den schwächeren Verkehrsteilnehmern (Fussgänger, Radfahrer, Senioren) zugutekommen, heisst es im Bericht zur polizeilichen Sicherheit.
Bei den häufigsten Unfallursachen zeigen sich keine Trendwenden. Missachten des Vortrittsrechts (562 Fälle), Nichtanpassen der Geschwindigkeit (302) und Unaufmerksamkeit (205) bleiben die Spitzenreiter. Bei 192 Verkehrsunfällen standen die Verursacher unter Alkoholeinfluss, in 138 Fällen waren sie übermüdet und in 54 standen sie unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder Medikamenten.
Am gefährlichsten ist es auf den Strassen im Feierabendverkehr. Die meisten Unfälle, auch deutlich mehr als im morgendlichen Berufsverkehr, ereignen sich in den Stunden von 16 bis 19 Uhr.
Naheliegenderweise wurden 2016 im bevölkerungsreichsten Bezirk Baden auch am meisten Personen bei Verkehrsunfällen verletzt. Im Verhältnis zur Bevölkerung weist jedoch der Bezirk Lenzburg mit 22,7 Verletzten pro 10 000 Einwohner die höchsten Werte auf, am wenigsten Verletzte pro 10 000 Einwohner, 10,5, gab es im Bezirk Rheinfelden.