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Kanton Aargau
Das Naturmuseum Aargau präsentiert in einer Sonderausstellung Portäts, die Menschen zeigen, die vom Klimawandel betroffen sind. Mit der Ausstellung wolle man "jenen eine Stimme geben, die am meisten betroffen sind", sagte Fotografin Monika Fischer. Auf einem Bild dargestellt ist auch der Aargauer SVP-Nationalrat Alois Huber.
«Es geht uns darum, denen eine Stimme zu geben, die vom Klimawandel am meisten betroffen sind», sagt Fotografin Monika Fischer. Mit ihrem Partner Mathias Braschler hat sie die Bilder gemacht, die in der Sonderausstellung «Heisse Zeiten: Klimaportraits» im Naturama Aarau gezeigt werden. Im Aargauer Naturmuseum werden insgesamt 22 Fotografien von Menschen aus allen Klimazonen und von allen Kontinenten präsentiert.
Zu den grossformatigen Werken wird jeweils die Geschichte der Porträtierten erzählt: So findet sich etwa ein Bauer aus Tschad, der fast kein Wasser mehr für seine Tiere findet. Oder eine Familie von der Pazifikinsel Kiribati, deren Zuhause wegen des ständig steigenden Meeresspiegels überschwemmt zu werden droht. «Mit der Ausstellung geht es uns darum, den Klimawandel, der sonst in der Schweiz noch nicht so unmittelbar spürbar ist, direkt spürbar zu machen», sagt Naturama-Kurator Denis Vallan.
Um diese Unmittelbarkeit herzustellen, sind denn auch nicht nur Geschichten von weit weg dabei - sondern auch zwei aus der Schweiz. Eines zeigt einen Berner Schäfer vor einem schmelzenden Gletscher. Das zweite entstand eigens für die Ausstellung im Naturama. Auf dem Bild ist SVP-Nationalrat und Biobauer Alois Huber aus Wildegg zu sehen. In seiner Geschichte geht es um die zunehmende Trockenheit im Aargau: «Es ist eine brutale Situation. Du stehst am Morgen auf und weisst, es wächst kein Futter für die Kühe, das sie heute bräuchten zum Fressen», schreibt der Präsident des Bauernverbandes Aargau neben seinem Porträt.
Auch Fotograf Mathias Braschler sagt: «Der Klimawandel ist überall angekommen, auch im Kanton Aargau». Regierungsrat und Kulturdirektor Alex Hürzeler macht in seiner Rede darauf aufmerksam, dass die Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz zu spüren sind. Zeichen dafür seien zum Beispiel die schmelzenden Gletscher oder die Tatsache, «dass man im Winter fast nie mehr Schneemänner bauen kann.»
Ob Hitze, steigende Meeresspiegel oder Trockenheit: Die Porträts des Fotografenduos Braschler/Fischer zeigen zahlreiche Auswirkungen des Klimawandels auf. «Wir haben den Menschen versprochen, dass wir ihre Geschichte erzählen werden», sagt Braschler.
Die Ausstellung unterstreicht die Geschichten denn auch doppelt: Je nach Porträt zeigt der Boden entweder von der Trockenheit gespaltene Erde oder Meerwasser, was den Anschein einer Überschwemmung erweckt. Ebenfalls direkt angesprochen werden die Besucher mit einem Spiegel, an dessen Rand steht: «Und was ist deine Geschichte?»