Nach 19 Jahren
Grossratspräsident Marco Hardmeier fährt «in einen ganz speziellen Hafen ein»

Der diesjährige Grossratspräsident Marco Hardmeier gab in seiner Abschlussrede bekannt, dass er die Beziehung mit seinem Lebenspartner eintragen lassen wird.

Matthias Hug
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SP-Grossrat Marco Hardmeier (r.) mit seinem Partner, SP-Nationalrat Angelo Barrile.

SP-Grossrat Marco Hardmeier (r.) mit seinem Partner, SP-Nationalrat Angelo Barrile.

Chris Iseli

«Das letzte Danke, jedoch das allergrösste, geht an einen ganz speziellen Menschen.» Mit diesen Worten setzte der diesjährige Grossratspräsident Marco Hardmeier (SP) am Dienstag den Schlusspunkt zur 111. Grossratssitzung, dem Ende der Legislatur und auch seiner Amtszeit als höchster Aargauer.

«In einem beruflich und auch politisch reich befrachteten Jahr – man denk nur an Geschäfte wie die Umsetzung der Masseineinwanderungsinitiative durch die staatspolitische Kommission im nationalen Parlament, war er immer sichtbar und unsichtbar an meiner Seite, wenn ich ihn gebraucht habe. Ich freue mich, nach dannzumal über 19 Jahren in rund einem halben Jahr in einen ganz speziellen Hafen einfahren zu dürfen. Ich bin froh, nach wie vor überglücklich und immer wieder frisch verliebt und wurde endlich reich beschenkt. Danke Angelo.»

Gerichtet waren diese Worte an den Lebenspartner von Hardmeier, Angelo Barrile. Dieser ist von Beruf Hausarzt und seit 2015 für die SP im Nationalrat – jedoch nicht im Aargau, sondern im Kanton Zürich. Im ersten Halbjahr 2017 wollen die beiden «heiraten», ihre Partnerschaft eintragen lassen.

Sie werden aber weiterhin getrennte Haushalte führen, wie Hardmeier auf Anfrage der az sagt. Sein Partner bleibe in Zürich, Hardmeier in Aarau und auch weiterhin im Grossen Rat, wo er für das Präsidium der Geschäftsführungskommission gesetzt ist.

Warum dieser Schritt nach bald 20 Jahren Beziehung? Es gehe um die rechtliche Absicherung, vieles lasse sich privatrechtlich nicht regeln, so Hardmeier. Allerdings stört ihn, dass es auch in der eingetragenen Partnerschaft noch zu viele Ungleichbehandlungen gegenüber Ehepaaren gebe.