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Sie brillierte mit ihrer Interpretation vom Mariah Carey's «Without you» und rührte ihre Mutter zu Tränen. Trotzdem reichte es der Turgemerin Freschta Akbarzada nur auf den undankbaren letzten Platz.
Rund 2,6 Millionen Menschen verfolgten am Sonntagabend den Final von «The Voice of Germany» auf dem Sender Sat1. Alle fünf Finalisten mussten drei Songs singen: Ein Cover, einen Song mit einem internationalen Star und eine eigene Single zusammen mit dem jeweiligen Coach.
Die Turgemerin Freschta Akbarzada wagte sich beim Cover wieder an eine Ballade der ganz Grossen: Mariah Careys «Without you»:
Wieder einmal schaffte sie es damit, das Publikum zu berühren. Nach ihrem Auftritt wurde Akbarzadas Mutter eingeblendet, die ihre Tränen trocknete. «Du hast dir die Seele aus dem Leib gesungen. Ich würde vor dir auf die Knie fallen», lobte sie die Moderatorin. Auch Akbarzadas Coach, der deutsche Rapper Sido, war hin und weg vom Auftritt seines Schützlings. Doch die Entscheidung lag nicht in seiner Hand, der Zuschauer war gefragt.
Bei ihrem zweiten Auftritt sang Akbarzada zusammen mit Sido ihren eigenen Song «Meine 3 Minuten». Zum ersten Mal sang sie in der Show nicht auf Englisch, sondern auf Deutsch. «Noch nie habe ich auf Deutsch gesungen, nicht mal in der Dusche», sagte die 23-Jährige. Ihr Schweizerdeutsch sei dabei eine grosse Herausforderung gewesen: «Mit der Aussprache haben wir sehr gekämpft», sagte Sido.
Doch Akbarzada hatte ‐ zwischen vielen Presseterminen ‐ sechs Tage lang Zeit, den Text zu lernen. «Das war auch nicht allzu schwer, weil ich den Text ja mitgeschrieben habe», sagte Akbarzada im Gespräch mit der AZ. Sie habe sich überlegt, was sie in den drei Minuten für ein Statement rüberbringen wolle und das habe sie dann zu Papier gebracht. «Und es hat super geklappt. Ich bin sogar in den Charts! Ich liebe meinen Song einfach», sagte sie.
Auf dem Videoportal Youtube wurde der Song bereits 238000-mal geklickt. Und das, obwohl die Rap- und Popklänge überhaupt nichts mit Akbarzadas eigentlichem Stil, den grossen Balladen, zu tun hat. «Ich wollte einmal etwas anderes zeigen. Der Final war die letzte Hürde, da musste etwas Spezielles her», sagte sie. Und tatsächlich zeigte die Sängerin im Final viele neue Facetten. Auch mit ihrem letzten Auftritt begeisterte sie das Publikum: Akbarzada performte zusammen mit Dua Lipa deren neuen Song «Don’t start now». «Auch das war für einmal etwas ganz anderes, aber es war ein geiles Gefühl», sagte sie.
Doch für den Sieg hat es trotzdem nicht gereicht. Akbarzada hat den fünften und somit letzten Platz belegt. Lediglich 9,4 Prozent der Anrufenden haben für sie gestimmt. «Ich bin nicht enttäuscht, überhaupt nicht. Das war das krasseste Final überhaupt und ich habe mein Bestes gegeben. Das war mit Abstand meine beste Show», sagte sie nach dem Final. Ausserdem habe sie etwas viel Wertvolleres gewonnen: «Jetzt darf ich mit ‹The Voice› auf Tournee gehen, habe meine eigene Single und pflege weiterhin Kontakt mit Sido – was will ich mehr?»