Im Zentrum der Generalversammlung des Aargauischen Försterverbandes stand die Initiative «Ja! Für euse Wald».
Regierung und vorberatende Kommission empfehlen sie zur Ablehnung. «Eigentlich sind wir glücklich, dass es keinen Gegenvorschlag gibt», sagte Försterpräsident Oliver Frey. Zu der in Aussicht gestellten Erhöhung der Beiträge an Forstreviere sagte er: «Das wird von Gegnern als indirekter Gegenvorschlag ausgelegt. Wir wollen aber die Initiative durchsetzen.»
Urs Gsell, Förster und Präsident des Initiativkomitees, erklärte: «Wir spüren viel Sympathie. Aber das reicht nicht. Zentral ist die Botschaft, dass es beim Volksbegehren um den Wald geht. Wenn wir die Initiative durchsetzen können, bekommt der Aargau das beste Waldgesetz der Schweiz.»
Wichtige Punkte der Initiative würden im Abstimmungskampf zusätzliche Aufklärung erfordern, mahnte Vreni Friker, SVP-Grossrätin, Präsidentin des Waldwirtschaftsverbandes und Mitglied des Initiativkomitees. Sie stellte aber auch fest, dass bei einer Annahme der Initiative erstmals finanzielle Mittel für Naturschutzaufgaben gesetzlich verankert würden.
«Inhaltlich ist die Initiative nicht falsch», räumte Regierungsrat Stephan Attiger ein. «Die Frage ist einfach: Wer soll das bezahlen?» Es gäbe Gemeinden, die bei der Abgeltung der Forstleistungen für die Gemeinschaft – wie sie die Initiative zum Ziel hat – vorbildlich seien. Die Regierung sei aber der Meinung, dass das eine Aufgabe der Gemeinden sei. Attiger versicherte, dass die Regierung den Beitrag an die Forstreviere um zwei Millionen Franken erhöhen werde. «Trotz unterschiedlicher Haltungen bis zur Abstimmung arbeiten wir gut mit den Förstern zusammen.»
Zur Sprache kam auch die Aufhebung der Forstreserven und damit die Befürchtung über Begehrlichkeiten klammer Einwohnergemeinden. «Die Forstreserve», so Oliver Frey, «besteht aus Mitteln, die mit dem Wald verdient worden sind und wieder dem Wald zugutekommen sollen.» Mit der «leidigen Geschichte der Forstreserven» befasste sich auch Milly Stöckli, SVP-Grossrätin und Präsidentin des Ortsbürgerverbandes Aargau. Sie wies auf die Möglichkeit einer Spezialfinanzierung Wald hin. Der Försterverband will allenfalls eine Lösung erarbeiten, damit das Geld der Forstreserven zweckgebunden für den Wald bleibt.
Felix Binder, der Lehrlingsverantwortliche im Försterverband, und Chefexperte Roger Wirz orientierten über die Ausbildung. Zurzeit werden 70 neue Forstwarte ausgebildet. Im August treten 28 neue Auszubildende die Lehre an. Als Nachfolger von Felix Binder, der an der Generalversammlung 2019 verabschiedet wird, wurde Micha Plüss gewählt.