Frickers Rücktritt
Erste Reaktionen: Das sagen Nachfolgerin Kälin und Aargauer Grünen-Präsident Hölzle

Erste Reaktionen nach Jonas Frickers Rücktrittserklärung von Ersatzfrau Irène Kälin und Daniel Hölzle, Präsident der Aargauer Grünen.

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Fricker (links) legt sein Mandat nieder. Für ihn rückt Irene Kälin nach. Rechts: Daniel Hölzle, Präsident der Aargauer Grünen.

Fricker (links) legt sein Mandat nieder. Für ihn rückt Irene Kälin nach. Rechts: Daniel Hölzle, Präsident der Aargauer Grünen.

Sandra Ardizzone/Keystone/Chris Iseli

«Jonas Fricker hat meinen grössten Respekt verdient», sagt Daniel Hölzle am Samstagabend gegenüber Tele M1. Er habe die «allergrösste Konsequenz aus seiner unhaltbaren Aussage» gezogen. Hölzle kennt Fricker als einen «verantwortungsvollen Politiker und einen guten Kollegen». Er habe stets pflichtbewusst für die Partei gearbeitet, so der Präsident der Aargauer Grünen.

Deshalb überrasche ihn dessen Entscheidung nicht, «er hat das sicher auch für die Partei gemacht». In einem weiteren Schritt werde man die parteiinterne Zukunft von Fricker diskutieren. «Aus meiner Sicht gibt es hier definitiv noch Optionen», so Hölzle.

Mit Frickers Entscheid, sein Nationalratsmandat niederzulegen, rückt Grossrätin Irène Kälin nach. Die Lenzburgerin hat bei den Nationalratswahlen im Herbst 2015 nach Fricker die meisten Stimmen geholt. «Man wünscht sich natürlich, den Einzug in den Nationalrat auf anderem Weg zu schaffen», gibt sie gegenüber dem Regionalsender zu bedenken. Dennoch freue sie sich auf die Veränderung.

«Jonas Fricker ist eine integre Persönlichkeit und er verdient meinen allergrössten Respekt für diesen grossen Schritt, der persönlich sicher nicht einfach war», so die 30-Jährige aus Lenzburg. Für sie bedeute dies nun, dass sie ihr «politisches Kampffeld auf neue Ebenen» verlegen müsse.

Jonas Frickers Werdegang in Bildern
12 Bilder
Von 2002 bis 2006 sass Fricker für das team baden im Einwohnerrat der Stadt Baden.
Jonas Fricker bei den Grossratswahlen am März 2009 in Aarau. Von 2007 bis 2010 war er Ratsmitglied. Von 2005 bis 2009 war er zudem Parteipräsident der Grünen im Kanton Aargau.
Jonas Fricker gratuliert der neugewählten Regierungsrätin Susanne Hochuli am 30. November 2008 im Grossratsgebäude. Hochuli machte sich für den Badener stark, als er 2015 für das Nationalratsmandat kandidierte. Sie schrieb: “Ich unterstütze Jonas Fricker, weil die Nachhaltigkeit für ihn kein Schlagwort, sondern gelebte Realität ist – in der Familie, im Beruf, in der Politik. Wir brauchen im Bundesparlament Politikerinnen und Politiker, die im Grossen wie im Kleinen immer das Ganze im Auge haben.“
Von 2011 bis 2013 lebte Fricker mit seiner Familie in Amsterdam. Im Bild mit seiner Tochter und seinem Cousin Adrian Hunziker. Fricker ist seit 2011 verheiratet und hat mittlerweile drei Kinder.
Fricker hat an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studiert. Neben seiner politischen Laufbahn arbeitete er auch als Lehrer.
2015 kandidierte der Badener für den Nationalrat. Obwohl Irène Kälin aus Lenzburg auf dem ersten Listenplatz kandidierte...
...überrundete Fricker sie mit rund 3000 Stimmen.
Vorfreude: Der Grüne Jonas Fricker vor seinem ersten Tag als gewählter Nationalrat im Parlament.
Euphorie nach der Abstimmung vom 21. Mai: Die Befürworter des neuen Energiegesetzes freuen sich über den unerwartet deutlichen Abstimmungserfolg. Laura Curau (Kampagnenleiterin CVP), Alt-Nationalrat Ruedi Rechsteiner, Beat Jans (Nationalrat SP-BS), Roger Nordmann (Nationalrat SP-VD), Matthias Aebischer (Nationalrat SP-BE), Regula Rytz (Parteipraesidentin Gruene), Jonas Fricker (Nationalrat Gruene-AG), Stefan Mueller-Altermatt (Nationalrat CVP-SO), von links, und weitere Befuerworter der Energiestrategie 2050 jubeln nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnung, im Hauptquartier der Befuerworter der Energiestrategie 2050, am Sonntag, 21. Mai 2017 in Bern.
Jonas Fricker setzte sich auch für die Geschlechter-Gleichstellung ein: Hier während einer Protestaktion mit Maya Graf (Grüne) im Juni 2017 vor dem Bundeshaus.
«Die Menschen, die dort deportiert wurden, die hatten wenigstens eine kleine Chance zu überleben»: Jonas Frickers Rede im Parlament 28. September 2017

Jonas Frickers Werdegang in Bildern

Chris Iseli