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Kanton Aargau
Bis fast zum Ende blieb das Rennen spannend. Am Schluss kamen der Aarauer Fabian Meier und die Oltnerin Arlette Maurer am Aargau Marathon als erste ins Ziel.
Die Menge jubelt, als Fabian Meier auf die Zielgerade im Aarauer Schachen einbiegt. Umso mehr, da es einen Heimsieg zu bejubeln gibt: Fabian Meier (33) ist ein Aarauer. «Es ist wunderschön, daheim zu gewinnen», sagt er direkt nach dem Zieleinlauf. 2 Stunden, 42 Minuten und 3 Sekunden hat Meier gebraucht, um die Strecke von Brugg in seine Heimatstadt zurückzulegen.
«Ich habe von Anfang an nicht daran gezweifelt, dass es reichen wird», so der überglückliche Sieger. Nach dem Start habe er sich mitziehen lassen, um später angreifen zu können – «wer gewinnen will, muss eigennützig sein». Fast bis zum Schluss blieb das Rennen aber spannend – Meier lieferte sich ein Duell mit dem Deutschen Andreas Probst. Er war der Einzige, der mit Meier mithalten konnte: Bei Rennhälfte musste Christoph Feremutsch, der Sieger vom ersten Aargau Marathon, abreissen lassen. Noch bei der Badi Küttigen trennten Meier bloss 15 Sekunden von seinem Verfolger. Doch auf den letzten drei Kilometern konnte sich der 33-Jährige absetzen und einen schlussendlich ungefährdeten Sieg feiern.
Meier, der seinen 12. Marathon gelaufen ist, musste unterwegs beissen: «Das Rennen war kein Genuss, der Zieleinlauf dann aber schon.» Er habe von seiner Erfahrung am ersten Aargau Marathon profitiert: «Damals bin ich zu schnell gestartet, dann hat es mich verblasen.» Das habe ihm das Rüstzeug gegeben, um diesmal zu gewinnen.
Eine spezielle Geschichte schreibt auch Arlette Maurer. Die 43-Jährige ist mit einer Zeit von 3 Stunden und 9 Sekunden als schnellste Frau ins Ziel gekommen – an ihrem erst zweiten Marathon. «Das Laufen hat mir immer Spass gemacht, doch erst vor drei Jahren habe ich erstmals an einem Lauf teilgenommen», sagt die Oltnerin im Ziel. «Damals merkte ich, dass ich auch ohne spezielles Training ziemlich schnell war.»
Maurer begann zu trainieren. Sukzessive verlängerte sie die Laufstrecke, bis sie im letzten Herbst in Berlin zum ersten Mal die Marathonstrecke absolvierte. «Das war ein ganz anderes Lauferlebnis – 42 Kilometer lang Party am Streckenrand.» Nicht so am Aargau Marathon – da lief Maurer allein auf weiter Flur, weit vor allen anderen Konkurrentinnen. Einen Durchhänger habe sie auf der ganzen Strecke nie gehabt. «Mir ist zugutegekommen, dass ich immer alleine laufen gehe, ohne Musik zu hören.» Das habe sie mental enorm weitergebracht und stark gemacht. «Ich habe einen normalen Job. Wenn ich abends laufen gehe, lasse ich alles hinter mir und räume mit dem Tag auf.»