Abstimmungsverlierer
Ecopop-Initiant: «Aargau wird zubetoniert mit Blöcken und Autobahnen»

Mit dieser brutalen Ohrfeige hat auch Ecopop-Initiant Andreas Thommen nicht gerechnet. Nicht mal in seinem Kanton Aargau stimmten keine 30 Prozent für die Vorlage. Thommen kritisiert die Gegenkampagne und sagt Düsteres voraus.

Fabian Hägler
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Andreas Thommen ist enttäuscht über das wuchtige Nein zu seiner Ecopop-Initiative.

Andreas Thommen ist enttäuscht über das wuchtige Nein zu seiner Ecopop-Initiative.

watson.ch

„Ich hätte gerade im Aargau einen höheren Ja-Anteil erwartet“, sagt Andreas Thommen, Geschäftsführer von Ecopop, Mitglied der Grünen und Gemeindeammann von Effingen. Schliesslich sei der Kanton vom Verkehr stark belastet und werde auch immer stärker überbaut. „Insofern habe ich auf mehr Zustimmung gehofft – 40 Prozent Ja wären gut gewesen, 30 Prozent ist etwas mager“, sagt Thommen.

Gegen die „Angstkampagne“ der bürgerlichen Parteien und Wirtschaftsverbände seien die Ecopop-Initianten letztlich aber chancenlos geblieben. „Uns haben die Mittel gefehlt, um im Abstimmungskampf gegen diese Übermacht entscheidend Gegensteuer zu geben“, bedauert Thommen. Mit sarkastischem Unterton sagt er: „Nun bleiben wir halt offen für alle, dafür wird der Aargau zubetoniert mit Blöcken und Autobahnen.“ In fünf Jahren stehe der Verkehr still.

Dass auch seine Wohngemeinde Effingen die Ecopop-Initiative ablehnte, überrascht Thommen nicht. „In meiner Position als Gemeindeammann habe ich in Effingen nicht speziell Werbung für die Initiative gemacht“, erklärt der Ecopop-Geschäftsführer.