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Am Dienstagabend ist es soweit: Dann verteilt der Sohn des FDP-Politikers Lorenzo Leutenegger jenen Damen eine Rose, die in sein Beuteschema passt. Corinne Müller aus Oberentfelden ist eine von 20 Frauen, die um ihn buhlen. Ihre Chancen stehen gut.
Wer im Internet ihren Namen googelt, stösst auf eine Vergangenheit mit Bildern, die der hübschen Aargauerin mittlerweile peinlich sind. Da stöckelt sie im erratisch kleinen Lederoutfit über ein Flugfeld, räkelt sich weissen Strapsen über einer Kühlerhaube oder wäscht klitzekleine rote Slips in naturnaher Umgebung. Auch als nackte Eva vor einem Sonnenuntergang ist sie zu sehen.
Jugendsünden. Auch als solche ist ihr Engagement als Kofferträgerin Nummer Neun bei Roman Kilchspergers Quiz-Show «Deal or No Deal» zu werten: «Das war ein super Nebenjob», erklärt sie. Aber heute, zwei Jahre später, hat die Strahlkraft des Scheinwerferlichts etwas an Glanz verloren. «Solche Fotos und alles, was darüber geschrieben wurde, gehören der Vergangenheit an», sagt sie zur az. «Ich nehme seit zwei Jahren Schauspielunterricht, da liegt mein Talent. Schon in der Schule war ich immer die erste, wenn es um eine Rolle ging.»
Ihre Hartnäckigkeit scheint sich auszuzahlen: Corinne ergatterte als Halbprofi bereits Nebenrollen an der Seite von bekannten Persönlichkeiten wie Marco Rima oder Walter Andreas Müller. Die Zeiten der Zweideutigkeiten sind vorbei. «Ich habe mir lange überlegt, ob ich das Angebot als Bachelor-Kandidatin annnehmen soll. Hilft oder schadet es meiner Karriere?», spricht sie aus, was viele wohl denken.
Berufung: Schauspielschule
Eine traditionelle Schauspielschule zu besuchen, hat sie nie gereizt, auch wenn für sie die Bretter schon immer die Welt bedeuteten: «Wer sagt mir, dass ich danach auch ein Engagement habe? Meinen Lebensunterhalt zu verdienen ist mir wichtig. So habe ich lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach und nehme privaten Schauspielunterricht.»
Die Frau, die das sagt, ist ernsthafter, als man vermutet. Sie sagt: «Ich bin eine ganz normale Frau wie Du und Ich. Bodenständig, naturverbunden, humorvoll und ehrlich.» Das Erbe ihrer Erziehung, wie sie sagt. Im kleinen Vordemwald geboren, zügelte die Familie mit Corinne und ihrem älteren Bruder nach Gretzenbach, wo sie eine «wunderschöne Kindheit» verbrachte. «Das ist das beste, was einem passieren kann, die Basis meines Lebens», erzählt sie. «Ich war immer draussen, ein halber Bub, kletterte auf Bäume und streunte durch den Wald. Mit Puppen gespielt habe ich nie. Ich wollte immer lieber ein Bub sein.»
Den Eltern war eine abgeschlossene Ausbildung wichtig. So wurde sie Konditorin - «Mit dem drittbesten Lehrabschluss des Kantons», betont die sehr schlanke junge Frau (166cm/50 kg). Sieben Jahre ist das her, zum Backen kommt sie kaum noch, zum Essen dagegen schon: Ihr Lieblingsrezept bleibt die nicht gerade kalorienarme Schwedentorte.
Feinfühliger Schweizer gesucht
Nur ihren Traummann, den müsste sie wohl selber backen. Noch vor zwei Jahren setzte die naturblonde Schönheit auf muskulöse, grosse Männer mit einer Schulter zum Anlehnen. Heute ist sie um Erfahrung reicher und sagt: «Entscheidend ist der Charakter. Er muss nicht der Ultraschönste sein. Für mich kommt auch nur ein Schweizer in Frage. Schweizer Männer sind so viel feinfühliger.»
Dem Bachelor jedenfalls attestiert sie diese Feinfühligkeit. Der Bachelor, das ist der 28-jährige Lorenzo Leutenegger, ehemaliger Mister Schweiz-Kandidat und Spross von FDP-Nationalrat Filippo Leutenegger. Näher kennengelernt hat Corinne den «begehrten Junggesellen der Schweiz» (Eigenwerbung 3+) jedenfalls schon - zumindest macht es den Anschein.
«Lorenzo ist ein feinfühliger Mensch. Er bezeichnete sich selbst als Kuschelbär, mag Zärtlichkeit und Massagen. Er ist sehr intelligent, gepflegt, aufmerksam und verfügt über eine gute Menschenkenntnis. Nur wenn er warten muss, etwa in einem Restaurant, wird er sehr ungeduldig», weiss sie über den Politikersohn zu erzählen, mit dem sie immerhin drei gemeinsame Wochen in Thailand verbracht hat - zusammen mit 19 anderen Frauen.
Zu den Spekulationen, wonach sie seine Auserwählte sein soll, sagt «Cam» (das Akronym ihres Künstlernamens Corinne Antigone Müller) diplomatisch: «Wer die letzte Rose bekommt, sieht man dann am letzten Tag.» Spätestens am 11. Dezember weiss man dann auch, ob Corinne das mit dem Backen lassen kann.