Die Bauarbeiten auf der Grossbaustelle in der Stampfi schreiten voran.
Sie ist beeindruckend, die riesige Baustelle in der Rothrister Stampfi. Wo einst das Hallenbad stand, haben die Bauarbeiter alle Hände voll zu tun. Auf der einen Seite des Areals gilt es Armierungseisen zu verlegen, auf der anderen ist ein Teil des Bodens frisch betoniert und wird vor dem einsetzenden Regen mit einem Plastik zugedeckt. Die Führerin des etwa dreissig Meter hohen Krans hievt Gerätschaften durch die Luft.
«Wir sind im Zeitplan», sagt Badmeister und Betriebsleiter Sämi Tschirky, der den Neubau begleitet. «Im Zeitplan» bedeutet, dass dieser gegenüber der Projektphase um vier Monate nach hinten verschoben werden musste. Die Asbestsanierung durch ein Spezialistenteam brauchte anstelle von zwei Wochen drei Monate.
Beim Rohbau läuft gemäss Tschirky alles rund. Der 35-Jährige arbeitet eng mit Architekten, Fachplanern und dem Baumanagement zusammen. Die Aussenwände stehen noch nicht, dennoch gilt es Detailfragen, die den Innenausbau betreffen, zu klären. «Vom Baustart bis zur Eröffnung des neuen Hallenbads dabei zu sein, ist spannend und lehrreich», betont Tschirky, der auch mit Routinearbeiten beschäftigt ist. So mit dem Unterhalt der Anlage. Obwohl das Freibad diese Saison geschlossen war, musste das Becken gründlich geputzt und mit frischem Wasser aufgefüllt werden.
Der Neubau des Hallenbades kostet 19,9 Mio. Franken. Die 43 Jahre alte Anlage ist seit Ende März geschlossen und musste weichen, weil sie in einem desolaten Zustand war. Die Varianten Sanierung, Stilllegung der gesamten Anlage oder reiner Freibadbetrieb hatten keine Chance. Den Kredit für den Neubau von 16,5 Mio. Franken bewilligten die Rothrister Stimmberechtigten am 25. Februar 2016 an der ausserordentlichen Gmeind klar mit 600 Ja zu 61 Nein. Der Swisslos-Sportfonds hat einen Beitrag an den Neubau von 3,5 Mio. Franken zugesichert. So verringern sich die Kosten von 19,9 Mio. für die Gemeinde auf 16,4 Mio. Franken.
Sämi Tschirky freut sich auf die Neuerungen. Herzstück ist ein 25-Meter-Schwimmbecken mit fünf anstelle der bisherigen drei Bahnen. Ein Nichtschwimmer-, ein Warmwasser- und ein Kinderplanschbecken sowie eine Wasserrutschbahn komplettieren das Angebot. Im Obergeschoss lädt ein Wellnessbereich zum Relaxen ein. Doch für Schwimm- und Saunagäste gilt es, sich zu gedulden. Als Abschluss der Bauarbeiten ist Ende März 2019 terminiert. «Sofern das Wetter mitspielt», schränkt Tschirky ein.
Vom Voranschreiten der Bauarbeiten hänge die kommende Freibadsaison ab. «Durch die Verzögerung bei der Altlastensanierung werden die Liegewiese und die Beckenzugänge im nächsten Sommer nicht bereit sein», sagt Sämi Tschirky. Deshalb habe der Gemeinderat entschieden, die Sommersaison 2018 noch einmal «ins Wasser fallen zu lassen».