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Wir haben für jeden Monat eine regionale Geschichte rausgepickt, welche unsere Leserinnen und Leser 2019 besonders interessiert hat. Darunter sind politische Aufreger, Geschichten von aussergewöhnlichen Menschen, aber auch Skurriles und Erschreckendes. Im Januar: Der Mord an einer alleinstehenden Frau in Aarau liess viele Fragen und Rätsel offen.
Am Donnerstag, 17. Januar 2019, hat eine unbekannte Täterschaft die 66-jährige Hildegard Enz Rivola ermordet. Die Tat geschah an der Erlinsbacherstrasse 40 in Aarau, der Wohnadresse des Opfers. Der Täter stach kurz nach 18 Uhr mit einem Messer mehrmals auf die Schweizerin ein. Die Kantonspolizei schrieb in der Medienmitteilung vom Freitagmorgen von "zahlreichen Stichverletzungen".
Nachbarn hörten die Frau um Hilfe rufen und eilten ihr zu Hilfe. Sie lag blutüberströmt am Boden vor dem Wohnungsseingang. Die Nachbarn alarmierten sofort den Notruf und leisteten Erste Hilfe, holten Wolldecken. Hildegard Enz Rivola wurde zwar noch per Ambulanz ins Spital gebracht, doch sie erlag dort am selben Abend ihren schweren Stichverletzungen.
Hildegard Enz Rivola lebte allein mit ihrem Hund.
Dieser Artikel erschien erstmals am 23. Januar 2019.
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Geschah die Tat in der Wohnung des Todesopfers oder im Freien, an oder vor der Haustür? Aus ermittlungstaktischen Gründen hüllen sich Polizei und Staatsanwaltschaft dazu in Schweigen. Unklar ist, ob das Opfer während oder kurz nach der Tat um Hilfe rief. Auch, wie lange die Frau schon in der Wohnung war, also ob sie erst kurz zuvor von einem Spaziergang mit dem Hund nach Hause gekommen war – oder ob sie sich schon länger in der Wohnung aufhielt.
Die Wohnung liegt erhöht zur Erlinsbacherstrasse und ist von dort durch eine längere Treppe erreichbar. Die Wohnung und Wohnungstür sind von der Strasse aus nicht einsehbar.
Das Motiv für die Tat liegt im Dunkeln. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, wie sie in den letzten Tagen mehrfach kommunizierte. Es ist noch unklar, ob es sich um ein Beziehungsdelikt handelt oder ob die Tat einen anderen Hintergrund hat.
Hildegard Enz Rivola lebte seit zehn Jahren getrennt von ihrem Ex-Mann. Sie habe keine Feinde gehabt, sagte er zu "TeleM1". Um ein mögliches Beziehungsdelikt abzuklären, nimmt die Polizei Familie, Freundes- und Bekanntenkreis des Opfers unter die Lupe. Hier haben die Abklärungen offenbar nicht zu einer dringend verdächtigen Person geführt.
Von der Täterschaft fehlt eine Woche nach der Bluttat offenbar jede Spur. Sie ist offenbar schnell geflüchtet, denn das schwer verletzte Opfer konnte noch um Hilfe rufen, und die Nachbarn trafen die Täterschaft nicht mehr am Tatort an. Die Polizei hat auch kein Signalement einer Person veröffentlicht, die in der Nähe des Tatorts gesehen worden ist. Das weist darauf hin, dass die Täterschaft unbemerkt flüchten konnte.
Die Ermittler unternehmen viel, um der Täterschaft auf die Spur zu kommen. Rund um den Tatort suchten Polizisten in einer grosse Aktion nach Spuren. Von der Auswertungen der Spurensicherung und des gerichtsmedizinischen Instituts werden sich die Ermittler weitere Informationen erhoffen. Möglich ist etwa, dass DNA-Spuren von der Täterschaft gefunden werden. Auch Kameras in der Nähe werden ausgewertet, ebenso Radaranlagen. Wie schon im Fall Rupperswil fragt die Polizei nach allfälligen Dashcam-Aufnahmen aus Fahrzeugen, welche im fraglichen Zeitraum in Tatortnähe gemacht wurden.
Polizisten verteilten am Montagvormittag an der Aare in Aarau Flugblätter mit Bildern vom Todesopfer und ihrem Hund. Hildegard Enz Rivola ging allmorgendlich mit ihrem Hund am Fluss zwischen Kraftwerk und dem Entennest in Schönenwerd spazieren. Die Polizei sucht Personen, denen das Opfer hier aufgefallen ist.
Am Tag nach der Flugblattaktion hatte die Polizei schon über 50 Hinweise zum Opfer, der Tatortumgebung, verdächtigen Personen und Videoaufnahmen aus der Umgebung erhalten.
Der kleine schwarze Hund des Todesopfers wurde nach der Tat vom Donnerstag vermisst. Am Samstag tauchte er offenbar wieder auf. Wo hielt er sich in der Zwischenzeit auf? Nahm ihn die Täterschaft etwa mit? Oder befand er sich schon vor der Tat woanders? Und wie tauchte er wieder auf? Möglich, dass die Polizei mehr weiss – sie hielt sich aber auch hier mit weiteren Informationen zurück.
Wegen dieser offenen Fragen stellt die Polizei diese Frage an die Bevölkerung: «Wer hat den Hund von Hildegard Enz Rivola zwischen Donnerstag 17. und Samstagmorgen, 19. Januar 2019, gesehen?»
Das sind jene Fragen, welche die Polizei im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung stellt:
(23. Januar 2019)