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Kanton Aargau
Wenn alles klappt, beginnt der Kanton Aargau am 5. Januar mit den ersten Corona-Impfungen. Das Impfangebot wird gestaffelt aufgebaut. Erste Impfzentren werden den beiden Kantonsspitäler Aarau und Baden angegliedert. Immobile Personen in Heimen werden von mobilen Teams geimpft.
Der ordentliche Impfstart im Kanton Aargau hänge von der Verfügbarkeit der vom Bund bereitgestellten IT-Lösung ab, schreibt das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) auf Anfrage. Und: "Sofern diese wie angekündigt am 4. Januar einsatzbereit ist, ist ein ordentlicher Impfbeginn ab dem 5. Januar möglich."
Am Montag hat das Gesundheitsdepartement in einer Mitteilung über die Details seiner Impfstrategie informiert. Demnach wird das Impfangebot gestaffelt und abgestimmt auf die verfügbare Menge an Impfstoff aufgebaut. In der ersten Phase werden in zwei Impfzentren, die den Kantonsspitäler Aarau und Baden angegliedert sind besonders gefährdete Personen geimpft, die noch mobil sind - also den Weg nach Aarau oder Baden auf sich nehmen können.
Für jene Personen, die immobil sind - also nicht so einfach an eines der beiden Kantonsspitäler reisen können - sind mobile Teams in Einsatz. Sie impfen Bewohnerinnen und Bewohner in Heimen.
Zudem werden die Spitex-Organisationen eingesetzt, um Risikogruppen zu impfen. Gemäss Max Moor, Geschäftsführer des Aargauer Spitex-Verbandes, seien auch Home-Impfungen vorgesehen. Heisst: Die Spitex impfe Risikopersonen gleich zu Hause oder im Heim vor Ort. Die Spitex-Mitarbeiter hätten die nötige Ausbildung für eine solche Impfung.
Mehr weiss Spitex-Geschäftsführer Moor aber auch noch nicht. Ein Briefing seitens des Kantons ist für Montagabend vorgesehen.
Erst in einer zweiten Phase sollen auch weitere Spitäler, Kliniken und Arztpraxen impfen können, heisst es in der Mitteilung weiter. In dieser Phase würden auch die regionalen Versorgungsaspekte betrachtet.
Bisher nicht eingebunden sind die Regionalen Führungsorgane (RFO). Diese helfen in der Koordination von Zivilschutz, Polizei, Feuerwehr und Gesundheitswesen.
«Ich habe bisher wenig Informationen erhalten», sagt Christoph von Büren, Chef des RFO Unteres Fricktal. «Ich weiss nicht, wie der Kanton seine Impfstrategie umsetzen will, ohne die Regionen einzubeziehen», sagt er. Von Büren wundert sich: «Offenbar ist der Kantonale Führungsstab in Aarau bei der Pandemiebekämpfung ausser Gefecht gesetzt.»
Pikant: Vom Nachbarkanton Baselland wurde das Untere Fricktal bereits detailliert über deren Impfplan informiert. Dies, weil drei Baselbieter Gemeinden (Augst, Buus und Maisprach) Teil des RFO Fricktal sind.
Die RFO würden rechtzeitig vorinformiert, sagt das DGS zur Kritik. In einer ersten Phase seien wahrscheinlich nur vereinzelte Einsätze von Zivilschützern nötig, nicht zuletzt aufgrund der beschränkten Menge an verfügbarem Impfstoff, erklärt das DGS. Allenfalls im Frühling, wenn die Impfung der breiteren Bevölkerung zur Verfügung gestellt werde, könnten die RFO/Zivilschutz und/oder Ärzte zum Einsatz kommen.
Die Kantone seien vom Tempo der Impfstoff-Zulassung überrascht worden, sagte Michael Jordi, Generalsekretär Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz, an der Medienkonferenz am Samstag:
Auch der Kanton Aargau wurde überrascht, wie schnell alles jetzt plötzlich geht betreffend Corona-Impfung. Bis 13. Dezember waren die Kantone vom Bund so informiert, das frühestens Mitte Januar Impfungen möglich sind. Vor Wochenfrist hat Bundesrat Alain Berset den Gesundheitsdirektoren mitgeteilt, dass damit zu rechnen ist, das frühestens ab 4. Januar 2021 mit den Impfungen begonnen werden kann. Seit Samstag ist der erste Impfstoff durch Swissmedic zugelassen und bekannt, dass am 23. Dezember der Impfstoff erstmals von den Kantonen bezogen werden kann.
Das DGS habe entsprechend seine Projektplanung schrittweise gemäss den stets neu erhalten Informationen beschleunigt, so der Kanton. Die logistischen und planerischen Herausforderungen seien gross, schreibt der Kanton in seiner Mitteilung.
Ziel der Impfung gegen Covid-19 sei, die Anzahl der schweren Krankheitsverläufe und der Todesfälle zu reduzieren, schreibt der Kanton in seiner Mittelung. So werde sich die Belastung des Gesundheitssystems reduzieren lassen. Die Covid-19-Impfung ist kostenlos und freiwillig.