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In Boniswil mussten zwei Kaninchen eingeschläfert werden, weil sie an der Seuche Myxamotose erkrankt sind. Die Krankheit Myxomatose führt in 99 Prozent von allen Fällen zum Tod.
Zwei Kaninchen aus Boniswil haben ein trauriges Schicksal erlitten: Während einer Ferienreise nach Italien haben sie sich mit der Kaninchenseuche Myxomatose angesteckt. Nun mussten sie eingeschläfert werden.
Die Seuche ist hochansteckend, weshalb die Kantonstierärztin Erika Wunderlin das ganze Gebiet der Gemeinde Boniswil für zum Sperrgebiet erklärt hat. Im Sperrgebiet ist ab sofort jeglicher Handel und anderer Tierverkehr mit Kaninchen während 30 Tagen verboten.
«Wichtig ist, dass Märkte oder Ausstellungen von vermieden werden, denn dort wären die Bedingungen für eine Ansteckung ideal. Auch auf das Decken durch fremde Böcke muss verzichtet werden.», erklärt die stellvertretende Kantonstierärztin Barbara Thür auf Anfrage der az.
Keine Gefahr für Menschen
Die Krankheit Myxomatose wird im direkten oder sehr nahen Kontakt von Tier zu Tier oder über Insekten, wie zum Beispiel Mücken oder dem Kaninchenfloh, übertragen. Bei der kommenden Wetterlage dürfe das Risiko einer Übertragung durch Insekten relativ gering sein. «Ein Risiko besteht auch, wenn sich eine Person bei kranken Tieren aufgehalten hat und sich ohne die Hände zu waschen oder mit den gleichen Kleidern zu gesunden Tieren begibt», so Thür.
Da es sich bei der Myxomatose um eine Seuche handelt welche in der Schweiz bekämpft wird, mussten die Kaninchen, die in Boniswil als Haustiere gehalten wurden, eingeschläfert werden. Damit kann ihnen zudem eine längere Leidenszeit erspart werden. Die zwei Kaninchen in Boniswil sind die einzigen momentan bekannten Fälle. Zum letzten Mal gab es im Jahr 2011 einen Fall von Myxomatose im Aargau.
Die Krankheit nimmt in den meisten Fällen einen sehr schweren Verlauf und führt dann in bis zu 99 Prozent der Fälle zum Tod. Die Kaninchen zeigen eine eitrige Binde-hautentzündung am Auge, Lichtempfindlichkeit und eine Schwellung des Kopfes. Sie werden täglich schwächer, fressen nicht mehr.
Die Halterinnen und Halter im Sperrgebiet werden aufgefordert, ihre Kaninchen genau zu beobachten und Anzeichen einer Erkrankung umgehend ihrem Tierarzt oder ihrer Tierärztin zu melden.
Die Krankheit betrifft ausschliesslich Kaninchen, nicht aber Feldhasen. Im Kanton Aargau sind keine Kolonien von wilden Kaninchen bekannt. Für Menschen und andere Tierarten stellt die Myxomatose keine Gefahr dar. (jgl)