Bundesrat Alain Berset hat die Jowa-Bäckerei und das neue Labor des Kantonsspitals Aarau besucht. Am anschliessenden Point de Presse zeigte er sich optimistisch und kündigte an, die Massnahmen zu lockern. Zum Abschluss seines Besuchs erntete er erstaunte Blicke an der Aarauer Bahnhofstrasse.
Elf Monate und drei Coronawellen ist es her, seit Bundesrat Alain Berset zuletzt im Aargau war. In dieser Zeit sind im Aargau mehr als eine Million Impfdosen verimpft worden und mehr als 100'000 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Am Freitag kurz nach 14 Uhr wird Alain Berset im Mercedes-Van in Aarau vor dem Grossratsgebäude vorgefahren. Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati kommt kurze Zeit später an. Bis zum Point de Presse bleibt ihnen eine knappe halbe Stunde, um sich auszutauschen.
Zuvor haben der Bundesrat und der Gesundheitsdirektor mit ihren Delegationen das neue Labor des Kantonsspitals Aarau (KSA) besucht und sich dort von den Fachpersonen über die aktuelle Covid-19-Lage informieren lassen.
Am Vormittag waren sie in der Grossbäckerei Jowa in Gränichen. Fotos zeigen den Gesundheitsminister mit rotem Haarnetz, Mundschutz und weissem Kittel. Er blickt den Mitarbeitenden über die Schultern, während diese im Akkord Torten einstreichen oder Gebäck formen.
Um 14.30 Uhr eröffnet Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati den gemeinsamen Point de Presse im Grossratssaal. Der SVP-Regierungsrat bedankt sich für den hohen Besuch. Es sei ihm eine Ehre. Danach überlässt er dem Magistraten die Bühne.
Berset blickt zurück auf seinen letzten Besuch im Aargau, als er ein Altersheim besuchte, wo die Bewohnerinnen und Bewohner zum zweiten Mal geimpft wurden. Seither habe sich «extrem viel verändert», findet Berset. Nur etwas sei gleich geblieben:
«Wir waren schon damals pandemiemüde.»
Aber heute seien die Perspektiven besser. «Wir sind in einer guten Situation», sagte er. Es sei der Moment gekommen, um über Lockerungen zu diskutieren. Schon nächste Woche könnte die Quarantäne fallen.
Ob beschwingt von den guten Aussichten oder einfach nur, weil sich auch ein Bundesrat gerne mal die Füsse vertritt, spazierte Berset nach dem Point de Presse – den Hut auf dem Kopf und begleitet von Sicherheitspersonal mit Knopf im Ohr – vom Grossratsgebäude via Bahnhofstrasse bis zum Bahnhof. Angesprochen hat ihn niemand – aber geguckt schon.