Birr
«So ein (B)Irrsinn»: Klimastreik, Junge Grüne und Juso protestieren gegen geplantes Ölkraftwerk

Es sei ein absurdes Vorhaben, das keine nachhaltigen Lösungen biete – so bezeichnen Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau die Pläne des Bundes für ein Ölkraftwerk in Birr gegen eine drohende Energiekrise.

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Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau breiteten ein Protestbanner in Birr aus.

Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau breiteten ein Protestbanner in Birr aus.

Zvg

In Birr soll ein Notkraftwerk mit Öl betrieben werden, um im Winter eine allfällige Stromlücke zu überbrücken. Klimastreik Aargau, Junge Grüne Aargau und JUSO Aargau stellen sich nun klar gegen die Pläne des Bundes. Mit der Verbrennung von Gas und Öl Strom herzustellen, sei ein unzeitgemässer ökologischer und ökonomischer Irrsinn, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Freitag.

Es sei wichtig, dass die Öffentlichkeit über die Absurdität dieses Vorhabens informiert werde. «Wir können doch nicht 470 Millionen Franken für ein Kraftwerk ausgeben, das keinerlei nachhaltige Lösung bietet, unsere Abhängigkeit von fossilen Energien und damit auch autoritären Staaten festigt und die Umwelt schädigt», lässt sich Jonas Meier vom Klimastreik Aargau zitieren.

«Demokratische Kontrolle von Grossverbrauchern»

Als Vorsorge und zur Bewältigung der drohenden Energiekrise wird eine «Analyse der Grossverbraucher, eine schnelle Umrüstung und eine demokratische Kontrolle dieser Konzerne während der Notlage» vorgeschlagen. Beispielhaft wird in der Mitteilung der Zementproduzent «Jura Cement» genannt, der mehr Energie als 20’000 durchschnittliche Haushalte verbraucht.

Es sei ein Skandal, dass nachhaltige Lösungen vor allem von rechtsbürgerlicher Seite jahrelang verzögert und torpediert werden, während eine Investition in ein umweltschädliches temporäres Gas- und Ölkraftwerk bislang kaum auf politischen Widerstand stosse. Der von der Aargauer Regierung vorgelegte Entwurf für eine neues Energiegesetz sei zudem mutlos, schreiben die Beteiligten weiter, ohne näher darauf einzugehen.

Mit dem Protest soll die Öffentlichkeit dazu aufgerufen werden, sich am Widerstand gegen das Kraftwerk in Birr zu beteiligen und sich für sinnvolle Massnahmen bezüglich einer allenfalls drohenden Strommangellage einzusetzen. (phh)