Startseite
Aargau
Kanton Aargau
Die Steuerbelastung für natürliche Personen hat laut dem Aargauischen Gewerbeverband seit dem dreiprozentigen Steuerfussabtausch zwischen Kanton und Gemeinden um rund 1,5 Prozentpunkte zugenommen.
90 von 212 Aargauer Gemeinden, also 42,5 Prozent, haben die Steuern per 2018 erhöht. Das schrieb die AZ am 30. Januar. Der Aargauische Gewerbeverband (AGV) nimmt diese Zahlen jetzt in einer Mitteilung auf.
Der Verband habe aufgrund des dreiprozentigen Steuerfussabtausches zwischen Kanton und Gemeinden im Rahmen des neuen Finanzausgleichs (den das Volk im Februar 2017 gutgeheissen hat) vor einer Steuererhöhung gewarnt, heisst es weiter. Die Gemeindeammännervereinigung (GAV) und diverse Politiker hätten ihn daraufhin harsch kritisiert. Mit 90 lokalen Steuererhöhungen seien die Befürchtungen aber eingetroffen. Im Durchschnitt habe die Steuerbelastung für natürliche Personen um rund 1,5 Prozentpunkte zugenommen.
Das Präsidium des AGV fordert den Grossen Rat nun auf, in der nächsten Budgetberatung den Kantonssteuerfuss um ein bis zwei Prozentpunkte zu senken. Man verlange keine Steuersenkung, betont der Gewerbeverband, «sondern nur die Wiederherstellung des letztjährigen Steuerniveaus».
Die AZ wollte schon im Januar von GAV-Präsidentin Renate Gautschy wissen, ob manche Gemeinden die Gunst der Stunde genutzt haben. Das liess sie nicht gelten. Zum einen bekämen etliche Gemeinden aufgrund zusätzlicher Kriterien im neuen Finanzausgleich weniger Geld, andere dafür mehr. «Zum andern besteht in vielen Gemeinden wegen des Wachstums viel Infrastruktur-Nachholbedarf», sagte Gautschy weiter: «Viele wussten, dass sie die Steuern erhöhen müssen, warteten aber, bis sie die genauen Folgen des neuen Finanzausgleichs kennen.»