Bahninfrastruktur
Bahninfrastruktur: 60 000 Aargauer pendeln täglich in den Kanton Zürich

Am 9. Februar kommt die Vorlage Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (Fabi) vors Volk. 15 Kantone plädieren für ein Ja – darunter auch der Aargau, dem ein Ausbau zu gute kommen würde. Doch es geht um viel Geld: 40 Milliarden Franken.

Hans Lüthi
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Das sind eindrückliche Zahlen, die Baudirektor Stephan Attiger auf dem Weg zur Fabi-Demo in Zürich präsentiert: 60 000 Aargauer Pendler fahren täglich in den Kanton Zürich.

Bei 630 000 Einwohnern ist das fast jeder Zehnte. Und der Aargau wächst und wächst, pro Jahr um 6000 bis 7000 Personen.

Hotspot beim Wachstum ist das Limmattal, aber auch die Verkehrsachsen im Westen, nach Zug/Luzern und vom Fricktal nach Basel sind stark gefragt. «Der Ausbau des nationalen Netzes nützt auch unseren Pendlern», lautet Attigers Kernbotschaft. Die Verdichtung der S-3 Aarau-Zürich ab 2021 integral wird auch dank S-Bahn-Konzept möglich.

Genug Geld für den Bahnausbau

Fabi tönt gut und sympathisch, der Begriff dahinter weniger: Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur. Aargauer und Schweizer Stimmende müssen sich rasch damit befassen: In knapp zwei Monaten, am 9. Februar 2014, entscheidet das Volk über die Fabi-Vorlage.

Gemeinsam werben die Regierungen von 15 Kantonen aus der Ost- und Zentralschweiz mit Zürich und Aargau für ein Ja. Die kritische Allianz Bahnausbau steht jetzt voll zum Konzept.

Mit Fabi würde Betrieb, Unterhalt und Ausbau der Bahnen künftig aus einem Topf finanziert, der sich nicht verschulden darf. Es geht um viel Geld: Das strategische Programm bis 2050 enthält Projekte für 40 Milliarden Franken, bis 2025 sind 6,4 Milliarden Franken eingeplant.

Die Kantone müssen zusätzlich 200 Millionen Franken beisteuern. Für den Aargau macht das 15 bis 20 Millionen Franken aus. «Die Kosten sind bezogen auf den Nutzen untergeordnet», stellt Attiger nüchtern fest.

Das unterstreicht auch die volkswirtschaftliche Bedeutung, denn der öffentliche Verkehr schafft jährlich direkt und indirekt 30 Milliarden Franken Wertschöpfung. 100 000 Arbeitsplätze hängen mit dem öV zusammen. Ein fliessender Verkehr auf einem intakten Bahnnetz bringe allen wichtige Standortvorteile.

Von Rupperswil bis Altstetten

Bis 2030 braucht es neue grosse Tunnels: Für vier Gleise zwischen Rupperswil und Altstetten via Chestenberg und Heitersberg oder Honeret. Den Brüttenertunnel für vier Gleise zwischen Zürich und Winterthur. Den Zimmerberg-Basistunnel 2 für schnellere Fahrten von Zürich nach Zug, Luzern, Tessin und Italien. Das entlastet zudem die Strecke von Zürich nach Sargans und Chur.