Niederdorf
Anführer von Aargauer Jugendbande aus Arxhof geflüchtet

Dem Anführer einer Räuberbande, die in Zürich 38 Personen überfallen hat, ist die Flucht aus dem Massnahmenzentrum Arxhof in Niederdorf gelungen. Der 21-jährige Tschetschene aus dem Aargau wurde im März verurteilt. Er wird international gesucht.

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Massnahmenzentrum Arxhof

Massnahmenzentrum Arxhof

Keystone

Der Fall sorgte im vergangenen Herbst schweizweit für Schlagzeilen: Eine Gruppe gewalttätiger Jugendlicher aus dem Aargau nahm im Jahr 2011 innerhalb von nur zwei Monaten bei 21 Überfällen 38 Personen aus (wir berichteten). Dabei wurden 14 der Opfer sogar verletzt. Passiert sind die Raubzüge in der Stadt Zürich.

Der Anführer, ein heute 21-jähriger Tschetschene aus dem Aargau, war bei sämtlichen Straftaten dabei. Er wurde vom Bezirksgericht Zürich im März dieses Jahres schuldig gesprochen und wurde zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Nun wird publik: Der 21-jährige Tschetschene ist im Juli aus dem Massnahmenzentrum Arxhof in Niederdorf entwichen und befindet sich seither auf der Flucht, wie «20 Minuten online» berichtet.

Letzte Chance nicht genutzt

Mit der neusten Flucht hat der 21-jährige Gruppen-Anführer eine letzte Chance der Richter nicht genutzt. Denn diese schienen Erbarmen mit dem gewalttägigen Jugendlichen zu haben und schoben die fünfjährige Freiheitsstrafe zugunsten einer Arbeitserziehung auf. Dort hätte er die Möglichkeit bekommen, eine Schreiner-Lehre abzuschliessen und damit die schrecklichen Taten hinter sich zu lassen.

Die Flucht aus dem Arxhof scheint die Experten nicht zu erstaunen: Denn die Massnahme für junge Erwachsene werde grundsätzlich in einem «offenen Setting» vollzogen, weshalb «eine Entweichung nicht gänzlich auszuschliessen» sei, wie das Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich, gegenüber «20 Minuten» sagte.

Weil es sich nicht ausschliessen lässt, dass sich der 21-Jährige ins Ausland abgesetzt hat, wird nun international nach dem jungen Tschetschenen gefahndet. (az)