Hauskauf-Kontroverse
Alt-Regierungsrat Peter C. Beyeler verteidigt Alex Hürzeler

Regierungsrat Alex Hürzeler wurde auch von Poltikern aus der eigenen Partei dafür kritisiert, dass er in Oeschgen ein Haus bauen lässt, das in Deutschland hergesteltl wird. Jetzt erhält er Unterstützung vom früheren Amtskollegen Peter C. Beyeler.

Fabian Muster
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Alex Hürzeler erhält Unterstützung von Peter C. Beyeler.

Alex Hürzeler erhält Unterstützung von Peter C. Beyeler.

Keystone

«Unsensibel», «seltsam», «enttäuschend»: So fielen die Reaktionen in der eigenen Partei aus, als diese Woche bekannt wurde, dass SVP-Regierungsrat Alex Hürzeler sich in seinem Wohnort Oeschgen ein neues Haus bauen will. Denn statt das Haus von einer Schweizer Firma erstellen zu lassen, weicht Hürzeler auf einen deutschen Hersteller aus – angeblich, weil das von ihm gewünschte Holzhaus im Midwest-Stil in der Schweiz nicht erhältlich ist.

Nun erhält der SVP-Magistrat Unterstützung von einem früheren Amtskollegen: Ex-FDP-Regierungsrat Peter Beyeler hält auf Anfrage der Schweiz am Sonntag fest: «Ich respektiere seinen Entscheid, der nicht verpolitisiert werden soll.» Wie ein Regierungsrat auf dem freien Markt handle, müsse sich nicht von einem normalen Bürger unterscheiden, sagt Beyeler, der nichts von einer besonderen Vorbildfunktion eines hohen Amtsträgers in diesen Belangen hält. Er glaube nicht, dass neben dem speziellen Geschmack Hürzelers auch noch der Preis massgebend für den Entscheid gewesen sei – auch wenn das Haus womöglich in Deutschland ein wenig günstiger komme. Ob es ungeschickt war, ein Haus in Deutschland zu bestellen, will der ehemalige Baudirektor nicht kommentieren.

Hürzeler selbst nahm gestern zum Hausbau nicht mehr Stellung. Er war telefonisch nicht erreichbar. In einem
E-Mail an die Parteikollegen, das am Samstag in der «Aargauer Zeitung» publiziert wurde, rechtfertigt der SVP-Regierungsrat seinen Entscheid: «In der Schweiz gibt es keine Firma, die diesen Holz-Häuser-Stil anbietet, ... wieso? ... aufwendig.» Und: «Die in den nächsten Jahren anstehenden Sanierungsarbeiten am Mehrfamilienhaus (das seinen Eltern gehört, Anm. d. Red.) sind wie der Haus- und Parzellenkauf nicht unbescheiden.»

Auch auf der Website von
www.aargauerzeitung.ch gab es nicht nur kritische Bemerkungen: «Wieso sollen wir nun den verurteilen, der im Ausland kauft und gleichzeitig erwarten, dass alle Ausländer Schweizerprodukte kaufen?» "*bs.2pt"/>Kommentar Seite 15