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Das letzte Jahr war nicht einfach für die grösste Pensionskasse im Kanton. Die Performance liegt im Minus, der Deckungsgrad sank auf 99,4 Prozent.
31 953 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind bei der Aargauischen Pensionskasse (APK) versichert – die meisten von ihnen sind Staatsangestellte oder Lehrpersonen. 11 911 Personen beziehen eine Rente.
Das letzte Jahr war für die APK ein anspruchsvolles. Dennoch habe sie mit einer Netto-Performance von -2,14 Prozent vergleichsweise gut abgeschnitten. Die schweizerischen Pensionskassen wiesen letztes Jahr im Schnitt eine Performance von rund -3,35 Prozent auf.
«Relativ gesehen ist die Performance positiv. Aber selbstverständlich ist es ungenügend», sagte Vorstandspräsident Martin Sacher an der Medienkonferenz zum Geschäftsjahr 2018.
Eine negative Performance erzielte die APK zuletzt im Jahr 2011. Zwischen 2012 und 2017 schloss die grösste Pensionskasse im Aargau immer im Plus ab. Sacher führt die negative Performance vor allem auf die Aktien zurück, die letztes Jahr 8,1 Prozent verloren haben. Das Jahresende sei von Verwerfungen an den Aktienmärkten geprägt gewesen. Hingegen hätten die Anlagen in Immobilien sowie Infrastrukturprojekte positiv zum Ergebnis beigetragen.
Die negative Performance führte auch zu einem ungenügenden Deckungsgrad von nur 99,4 Prozent per Ende 2018. Seit Anfang Jahr habe sich die Situation an den Aktienmärkten aber wieder erholt, sagte Sacher. Per Ende April erzielte die APK eine Performance von 4,3 Prozent und der Deckungsgrad war mit 104,5 Prozent leicht über jenem von 2017 (104,4 Prozent). «Wenn wir das Jahr Ende April abgeschlossen hätten, wären wir zufrieden», sagte Sacher. Bis Ende Jahr könne sich an den Märkten aber erfahrungsgemäss noch einiges tun.
Die laufende Klimadebatte ist auch an der APK nicht vorbeigegangen. Allerdings wollen die Verantwortlichen deswegen auch in Zukunft nicht nur auf nachhaltige Aktien setzen. «Unser Ziel ist das bestmögliche Ergebnis», sagte Sacher. «Damit wir unsere Anlagen optimal bewirtschaften können, ist es wichtig, dass das Anlageuniversum nicht wesentlich eingeschränkt ist.»
Jedoch besitze die APK seit mehreren Jahren keine Aktien von ausländischen Firmen, die geächtete Waffen verkaufen. «Laut einer Nachhaltigkeitsumfrage des WWF befinden wir uns im oberen Mittelfeld der 20 grössten Schweizer Pensionskassen», so Sacher.
Das Ergebnis aus den Anlagen schlägt sich auch in der Betriebsrechnung nieder. Diese schloss mit einem Defizit von 522,7 Millionen Franken. Per Ende 2018 beträgt das APK-Vermögen rund 10,6 Milliarden Franken. Wegen des schlechten Jahres hat die APK den Zinssatz für die Sparguthaben um 0,25 Punkte auf 1,0 Prozent gesenkt. Es ist der vom Bundesrat für die obligatorische berufliche Vorsorge festgelegte Mindestzinssatz.
Per 2019 wurde ausserdem der Umwandlungssatz von 5,9 auf 5,3 Prozent gesenkt. Diese Senkung sei für die Versicherten zwar negativ, sagte Jäger. «Aber sie ist notwendig, um die jüngeren Versicherten nicht zu belasten.» Ausserdem werde die Anpassung mit Übergangsmassnahmen abgefedert. So werde der Umwandlungssatz zum Beispiel stufenweise über zwei Jahre herabgesetzt.
Neu: Freiwilliges Sparen
Zudem steht den Versicherten seit diesem Jahr ein neues Angebot zur Verfügung. Sie können auf freiwilliger Basis zusätzliche Sparbeiträge – ein oder zwei Prozent des versicherten Lohns – in die Pensionskasse einzahlen. «Steuerbegünstigt und unkompliziert», betont Jäger.
Nach den ersten vier Monaten könne die APK einen Erfolg verzeichnen. Es hätten sich bereits über fünf Prozent der Versicherten für freiwilliges Sparen entschieden. «Und mehr als 85 Prozent von ihnen haben sich entschieden zwei Prozent ihres versicherten Lohnes einzuzahlen», sagt Jäger. Auch bei den Arbeitgebern komme das neue Angebot an. Mehr als 80 Prozent hätten ihren Mitarbeitenden die Option des freiwilligen Sparens ermöglicht, sagt Jäger. Anmelden können sich Versicherte auf der Website der APK.