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Kanton Aargau
An einer Medienkonferenz am 13. März wurde der Zwei-Meter-Abstand zwischen Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati und Polizeikommandant Michael Leupold verletzt. Seit Dienstag ist bekannt, dass sich Leupold mit dem Coronavirus angesteckt hat.
Abstand halten: Das ist eine der wichtigsten Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Nicht näher als zwei Meter sollten sich die Menschen kommen, um die Ansteckung über Tröpfchen zu vermeiden, die beim Niesen, Husten oder Sprechen ausgestossen werden.
Ausgerechnet der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati hielt die Abstandsregeln an der Medienkonferenz vom 13. März nicht ein. Wie das Bild zeigt, unterhielt sich Gallati auf deutlich kürzere Distanz mit Polizeikommandant Michael Leupold. Dieser sass bei der Medienkonferenz direkt neben dem Aargauer Gesundheitsdirektor und ebenfalls in der Nähe von Regierungsrat Alex Hürzeler, Kantonsärztin Yvonne Hummel und Zivilschutz-Chef Dieter Wicki.
Das ist insofern heikel, als seit Dienstag bekannt ist, dass sich Leupold mit dem Coronavirus angesteckt hat. Wie der «Blick» online meldete, wurde der 52-jährige Kommandant der Kantonspolizei am Samstag, 21. März positiv auf das Virus getestet. Seit dem positiven Befund ist Leupold zu Hause in Selbstisolation, wie Mediensprecherin Aline Rey auf Anfrage sagte. Dem erkrankten Kommandanten gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte die Sprecherin weiter. Leupold müsse nun aber voraussichtlich zwei Wochen zu Hause bleiben, er ist in dieser Zeit krankgeschrieben. Die operative Führung der Kantonspolizei Aargau hat sein Stellvertreter Peter Gassler übernommen.
Sprecher Roland Pfister teilt mit, dass es innerhalb der Kantonspolizei Aargau zu mehreren Ansteckungen mit dem Coronavirus gekommen ist. Michael Leupold habe Krankheitssymptome gezeigt und sei danach auf das Virus getestet worden. «Die Ansteckung von einem Korps-Mitglied ist in diesem Fall nachvollziehbar», erklärt Pfister. Leupold hat sich aber offenbar nicht bei Polizeisprecher Max Suter angesteckt, der selber in Corona-Quarantäne zu Hause liegt.
Nach den Ansteckungen im Korps seien auch andere Angehörige der Kantonspolizei auf das Virus getestet worden. «Wir haben mehrere Polizistinnen und Polizisten überprüft. Wir geben aber nicht bekannt, ob und wie viele Angehörige der Polizei positiv auf das Coronavirus getestet wurden.» Wichtig sei in jedem Fall, dass die Einsatzfähigkeit der rund 650 Personen starken Truppe gewährleistet werden könne.