Risiko
Aargauische Kantonalbank trennt sich von Auslandschweizern

Weil Banken immer mehr reguliert werden, hat die AKB ihre Geschäftsbeziehung mit zahlreichen Kunden ausserhalb der Schweiz aufgelöst.

Mario Fuchs
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Die Aargauische Kantonalbank hat einem Teil ihrer Kunden im Ausland die Geschäftsbeziehung gekündigt. (Symbolbild)

Die Aargauische Kantonalbank hat einem Teil ihrer Kunden im Ausland die Geschäftsbeziehung gekündigt. (Symbolbild)

Keystone

Einige Kunden der Aargauischen Kantonalbank (AKB), die im Ausland leben, haben in den letzten Tagen unerfreuliche Post aus Aarau erhalten: die Kündigung ihrer Geschäftsbeziehung. Wie «20 Minuten» berichtet, hat sich die AKB von einem Teil ihrer ausländischen Kundschaft getrennt. Betroffen seien insbesondere Auslandschweizer. Auf Nachfrage bestätigt AKB-Sprecherin Ursula Diebold dies. Sie sagt: «Bei einer Neubeurteilung der Risiken für verschiedene Länder sind wir zum Schluss gekommen, dass das Risiko in gewissen Fällen zu gross ist.»

Betroffen seien Länder, in denen sich regulatorische Bestimmungen oder Gesetzgebungen so verändert haben, dass der Aufwand und die Risiken zu hoch wurden. «In jedem einzelnen Land auf der Welt alle Besonderheiten zu berücksichtigen, ist unmöglich», sagt Diebold. Mancherorts seien es die Bankenaufsichten, die neue Vorschriften aufstellten, andernorts die Gesetzgebung oder auch Konsumentenvorschriften. Es gehe um «Cross-Border-Aspekte», Steuertransparenzüberlegungen seien hier «ganz klar nicht der Grund». Die betroffenen Länder verteilten sich auf alle Kontinente. Wichtige Schweizer Nachbarländer wie Deutschland, Frankreich, Österreich oder Italien seien nicht darunter.

Strategie nicht geändert

Betroffen ist ein kleiner Teil der AKB-Kundschaft: 200 000 Kundinnen und Kunden verzeichnet die Aargauische Kantonalbank derzeit, die Zahl der ausgesprochenen Kündigungen bewegt sich laut Diebold «im tiefen einstelligen Promillebereich». Von dieser «Cross-Border-Problematik» seien andere Banken gleichermassen betroffen. Eine Änderung der Strategie liege dem Vorgehen nicht zugrunde: «Die AKB ist nach wie vor eine Regionalbank mit klarem Schwerpunkt im Aargau.»

Derweil hat die AKB selber auch unerfreuliche Post erhalten, und zwar von der Rating-Agentur Standard and Poor’s. Diese teilte am Dienstag mit, man habe die Bonitätseinstufung der Bank mit «AA+/A-1+» bestätigt, gleichzeitig aber den Ausblick von bislang «stabil» auf neu «negativ» gesenkt. Diebold erklärt, das hänge mit der nach unten angepassten Bonitätsprüfung des Kantons Aargau zusammen: «Der Ausblick für die AKB ist direkt mit der Einschätzung für den Aargau verknüpft. An unserer Bonität ändert sich damit nichts.»