Umweltfreundlich
Aargauische Kantonalbank bietet bald Green Bonds an

Mit dem Ertrag will die Aargauische Kantonalbank grüne Hypotheken finanzieren.

Mathias Küng
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Dieter Widmer «Das machen wir aus tiefster Überzeugung.»

Dieter Widmer «Das machen wir aus tiefster Überzeugung.»

Alex Spichale

Am 29. Juni startet der Verkauf von Green Bonds der Aargauischen Kantonalbank (AKB) im Gesamtumfang von 100 Millionen Franken. Die AKB ist damit erst die zweite Bank in der Schweiz mit so einem besonders umweltfreundlichen Angebot. Dies gab AKB-Direktionspräsident Dieter Widmer stolz an einer Webkonferenz bekannt. Ziel ist, auf diese Weise Green Hypotheken von AKB-Kundinnen und Kunden zu finanzieren. Widmer ist überzeugt, dass immer mehr Menschen in grüne Anlagen investieren möchten, dass umgekehrt aber auch das Bedürfnis nach grünen Hypotheken steigt.

Green Hypotheken vorerst nur für selbst genutztes Wohneigenheim

Man tue das nicht, weil politische Vorstösse in diese Richtung gehen, sagt Widmer, «das kommt von uns selbst, und zwar aus tiefster Überzeugung. Diesen Weg wollen wir gehen». Man sei sich aber auch bewusst, dass die AKB der öffentlichen Hand gehört und dass sie diesbezüglich eine grössere Verantwortung wahrnehme als andere Geschäftsbanken. Bei Green Bonds gebe es zudem einen grossen Aufholbedarf, ist Widmer überzeugt. Green Hypotheken gibt es allerdings nicht einfach so. Neben Neubauten werden auch energetische Einzelmassnahmen oder umfassende Gesamtsanierungen zur Steigerung der Energieeffizienz oder zur Nutzung von erneuerbaren Energien, wie die Installation von Photovoltaik-Anlagen oder von Panels zur Aufbereitung von Warmwasser, unterstützt. Es muss sich dabei aber um selbst genutztes Wohneigentum von Privatpersonen handeln, also um ein Eigenheim. Die Green Hypothek gibts zudem nur für Häuser in der Schweiz.

In Frage kommen sowohl Einfamilien-, als auch Terrassenhäuser, Stockwerkeigentum und Zweifamilienhäuser (wobei mindestens eine Einheit selbst genutzt werden muss). Später könne er sich aber vorstellen, den Bezügerkreis für solche Hypotheken auf Renditeliegenschaften auszudehnen, sagt der AKB-Direktionspräsident.

Die Bank verlangt einen Nachweis für die Investitionen und behält sich zusätzliche Stichprobenkontrollen vor, um sicherzustellen, dass Green Hypotheken auch wirklich ihrem Zweck entsprechend verwendet werden.

Dieter Widmer ist überzeugt, dass ein Markt dafür da ist. Sollte nicht alles via Green Bonds beschaffte Kapital für Green Hypotheken vergeben werden können, halte man diese Mittel so lange vor oder investiere sie in Green Bonds anderer Emittenten, so Widmer.

Bis 0,25 Prozent Zinsnachlass für eine Green Hypothek

Die Nachfrage für Green Hypotheken dürfte sich positiv entwickeln. Schliesslich vergibt die Bank diese als zwei- bis zehnjährige Festhypotheken mit einem Zinsnachlass von 0,2 bis 0,25 Prozent. Damit will man einen Anreiz für ökologisches Investieren schaffen. Als weiteren Anreiz verschenkt die AKB in diesem Jahr jedem zehnten Green Hypothekarkunden ein AKB E-Bike.