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Marit Neukomm wurde im November für ihr Hilfsprojekt «Volunteers for Humanity» zur Aargauerin des Jahres gekürt. Im «TalkTäglich» lässt Sie ihr Jahr Revue passieren, spricht über ihren Hilfseinsatz im Dezember auf der griechischen Insel Lesbos und erklärt, wie ihr die Auszeichnung geholfen hat.
Nachdem Sie einen Lastwagen-Konvoi an die serbisch-ungarische Grenze begleiten durfte, setzte sie eine öffentliche Nachricht auf dem sozialen Netzwerk «Facebook» ab. Dieser erhielt erstaunlich viel Zuspruch, so dass Neukomm das Hilfswerk «Volunteers for Humanity» gründete.
Seither sammelt die zweifache Mutter und Sportlehrerin Kleider und andere Hilfsgüter in der Schweiz. Neukomm kann zwar nicht jeden Hilfstransport persönlich begleiten, doch sie leistete in diesem Jahr einige Hilfseinsätze in den Krisengebieten Europas.
Im «TalkTäglich» auf «Tele M1» spricht Neukomm an der Seite von Michael Räber, der den Prix Courage für sein Engagement in Griechenland erhielt.
Die aktuellen Ereignisse aus Ost-Aleppo erschüttern die Aargauerin des Jahres: «Ich habe vor zwei Tagen schreckliche Bilder und Videos gesehen. Davon musste ich mich erst einmal drei Stunden erholen.»
Sie wisse, dass sie nicht jeder Person helfen könne, die vom Krieg in Syrien flieht. «Aber schon nur wenn jemand ein sauberes Paar Schuhe von uns erhält, hat sich der Einsatz gelohnt», sagt Neukomm.
Das nächste grosse Projekt ihres Hilfswerks sei eine Zahnarztklinik im Norden Griechenlands und in Serbien. Diese Klinik soll langfristig helfen und in den Flüchtlingscamps die zahnmedizinische Versorgung sicherstellen.
Auch Medizintransporte nach Syrien organisiert Neukomms Hilfswerk. «Dank Schweizer Spitälern, die uns ihre Spitalbetten, orthopädische Schuhe und Prothesen schenken», sagt sie.
Im Dezember war die Oberentfelderin auf der griechischen Insel Lesbos. Dort kommen auch noch im Winter scharenweise Flüchtlinge in Booten an. «In dieser Jahreszeit ist es im Meer wahnsinnig kalt. Die Leute sind bei ihrer Ankunft teilweise stark unterkühlt», erzählt Neukomm.
Sie habe einmal um fünf Uhr morgens ein Boot mit 65 Menschen an Land gezogen. Den Flüchtlingen konnte sie Decken und eine warme Suppe verteilen. Ein rund 5-jähriges Mädchen habe sich bei ihr auf eine spezielle Art und Weise bedankt. Neukomm: «Sie hat mich angetippt und mir eines ihrer letzten Bonbons gegeben. Es war so berührend, dass ich vor ihr weinen musste.»
Die Lage sei auf Lesbos nicht besser geworden, die Politik hat ihre Versprechungen nicht eingehalten, sagt Michael Räber. «Es sterben heute mehr Menschen als vor einem Jahr, obwohl weniger Flüchtlinge die Reise über das Mittelmeer wagen», erklärt er.
Nichtsdestotrotz wollen die beiden weiterkämpfen. Der NAB-Award «Aargauerin des Jahres» hat Marit Neukomm und ihrem Hilfswerk geholfen: «