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Die Zwillingsbrüder Edi und Armin Cerimovic legen am Samstag als DJs im Nordportal an einer der grössten Partys im Aargau auf. Im Interview erzählen Sie uns, wie sie mit aufdringlichen Gästen umgehen und warum Sie das Nachtleben lieben.
Die «Crowd is On Fire»-Party im Nordportal in Baden ist die grösste regelmässige Veranstaltung für die 18 bis 23-Jährigen im Kanton Aargau. Seit 2009 strömen fünfmal im Jahr bis zu 1000 Menschen ins Eventlokal, um eine Nacht lang ihr Tanzbein zur Musik von regionalen und nationalen DJs zu schwingen.
Die 24-jährigen Zwillingsbrüder Edi und Armin Cerimovic aus Windisch legen am Samstag im Nordportal auf. Sie sind unter dem Namen «Big Boys» seit 2010 in den verschiedensten Schweizer Clubs aufgetreten. Hinter dem Mischpult stehen sie aber schon seit ihrer Kindheit. Ihr neun Jahre älterer Bruder Mirzo habe ihnen das Handwerk beigebracht, wie sie uns im Gespräch erzählen.
Edi und Armin haben sich in der Schweizer DJ-Szene etabliert und sind auch schon am Openair Frauenfeld und in internationalen Clubs, zum Beispiel in Holland und Österreich, aufgetreten. Armin wohnt noch bei den Eltern in Windisch und arbeitet unter der Woche als Eventplaner für das Badener Lokal «Kunstgütli». Edi lebt mit seiner Freundin in Altstetten und muss als stellvertrender Geschäftsführer von «Jack&Jones» auch an den Wochenenden hinter dem Tresen stehen.
Edi Cerimovic: Absolut. Es kommen an diesem Event immer über 1000 Menschen ins Nordportal, die alle total cool drauf sind.
Armin Cerimovic: Es ist ein Heimspiel für uns, weil wir noch viele Freunde in der Region haben, die regelmässig an die «Crowd is On Fire»-Party kommen. Die Stimmung ist immer friedlich und die Badener sind kein bisschen oberflächlich.
Edi: Ja, es ist auch anstrengend mit Menschen zusammen zu arbeiten, die oberflächlich sind.
Armin: Wir merken dass aber gar nicht so, weil die Veranstalter zu uns meist sehr nett und zuvorkommend sind. Vielleicht verhalten Sie sich aber anders zu ihren Gästen.
Edi: Von unserer Position aus sehen wir, wie oberflächlich einige Partygänger sind. Aber sie sind in der Unterzahl. Es gibt so viele freundliche und anständige Menschen an unseren Partys. Am letzten Wochenende hat mir jemand einfach ein 20er-Nötli gegeben, weil er offenbar unsere Musik mochte.
Armin: Als DJ muss ich merken, wie sich die Gäste fühlen und auf was für einen Sound sie gerade Lust haben. Aber wenn jemand drei bis viermal mit demselben Musikwunsch zu uns kommt, kann das schon nerven.
Edi: Damit müssen und können wir aber auch umgehen. Dann erklären wir ihm oder ihr halt, warum wir das Lied nicht spielen können. Rückmeldungen nehmen wir aber gerne entgegen – kritische wie auch positive.
Armin: Dieses Jahr waren wir fast an jedem Wochenende ausgebucht. Wir sind zwischen Freitag und Samstag an zwei bis drei verschiedenen Events. Für Edi ist es anstrengender, weil er am Samstag arbeiten muss.
Edi: Ja, das ist schon eine Herausforderung. Im ersten Jahr hatte ich auch Probleme damit, aber man gewöhnt sich daran. Und für etwas, dass man liebt, nimmt man gerne zwei Stunden Schlaf in Kauf.
Tickets kosten im Vorverkauf 15 Franken (Starticket, Postschalter, Manor-Fillialen) und an der Abendkasse 20 Franken.
Edi: Ja, total. Wir fühlen uns wohl. Jede Woche erscheinen neue Lieder, die wir spielen können. Meine Liebe zur Musik ist zu gross, als dass mir die Lust am Auflegen und an den Partys vergehen würde.
Edi: Selten, nur wenn ein guter Freund Geburtstag feiert oder es sonst ein spezieller Event ist. Ich verbringe lieber Zeit mit meinen Freunden ausserhalb eines Nachtclubs, weil man sich so besser unterhalten kann.
Armin: Nach einem Auftritt ziehe ich gerne noch weiter, wenn jemand dabei ist.
Armin: Während eines Auftritts streiten wir natürlich nicht, aber es ist auch schon vorgekommen, dass wir kurz vor oder nach einem Auftritt uns in den Haaren lagen.
Edi: Wenn es um Fussball geht, haben wir auch nicht dieselbe Meinung. Ich bin Fan vom englischen Fussballklub Tottenham, Armin hingegen bevorzugt Manchester United.
Armin: (lacht) Ja, aber egal wie fest wir gestritten haben, am nächsten Tag ist alles wieder vergessen.
Edi: Jeder DJ oder Musiker in der Schweiz träumt davon, im Ausland Fuss zu fassen.
Armin: Aber uns ist die Schweiz noch lange nicht verleidet. Mein DJ-Herz liegt in Zürich, meine Familie und Freunde sind im Aargau zuhause. Also ist Baden und das Nordportal doch der beste Ort, um beide Faktoren zu vermischen.