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Aargauer Polizei betont: «Radarkontrollen können überall gemacht werden»

An der AZ-Karte mit den kommunizierten Radarkontrollen der letzten fünf Jahre hat die Aargauer Polizei keine Freude.

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203 km/h auf der Autobahn, 122 km/h innerorts... Wenn die Polizei bei ihren Kontrollen auf Kantonsgebiet solche Geschwindigkeitsüberschreitungen feststellt, teilt der Mediendienst dies mit. Wir haben diese Communiqués der letzten fünf Jahre analysiert und rausgefiltert, wo die Polizei Kontrollen durchführte und dabei eben auch Schnellfahrer erwischte.

Die Polizei ist nicht gerade erfreut ob der interaktiven Radar-Karte. Dass sie nicht repräsentativ ist, wurde im Artikel dargelegt. Roland Pfister, Kommunikationschef bei der Kantonspolizei Aargau, betont dies im Beitrag von TeleM1. Es gebe auch Kontrollen, zu denen keine Medienmitteilungen verschickt würden. Das sei der Fall, wenn keine Raser geblitzt werden. «Deshalb muss jeder Verkehrsteilnehmer auf allen Strassen damit rechnen, dass er früher oder später in eine Geschwindigkeitskontrolle kommen kann», so Pfister.

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Farbschema: 

Braun: Innerorts (max. 50 km/h erlaubt)

Blau: Ausserorts (max. 80 km/h erlaubt)

Grün: Autobahn (max. 120 km/h erlaubt)

Rot: Es galten spezielle Regelungen (Siehe Markierungsunterschrift)

Jede Markierung bezieht sich auf eine meist über mehrere Stunden angelegte Geschwindigkeitskontrolle der Kantonspolizei oder einer Regionalpolizei. Nebst dem Ort wird auch jeweils die am höchsten gemessene Geschwindigkeit genannt.

Die Karte gibt Auskunft darüber, wo die Kontrollen ungefähr stattfanden. Die einzelnen Markierungen zeigen jedoch nicht den genauen Standort, also wo oder an welchen Strassenabschnitten die Polizei eine Kontrolle durchgeführt hat.

In ihren Medienmitteilungen nennt die Polizei oftmals einzig den Ortsnamen und teilt mit, ob die Kontrolle ausserorts, innerorts oder auf der Autobahn stattfand. In der Markierungsunterschrift steht jeweils der Lokalisierungsbeschrieb der Polizei.

Die AZ erhebt mit dieser Karte nicht den Anspruch, ausnahmslos alle Geschwindigkeitskontrollen der Polizei im genannten Zeitraum zu erfassen. Die Markierungen zeigen einzig jene Geschwindigkeitskontrollen, über welche eine Polizei eine Medienmitteilungen veröffentlicht hat.

Autolenker sprechen im Hinblick auf die Kontrollen gegenüber TeleM1 von Sicherheit, aber gleichzeitig wird auch das Wort Abzocke in den Mund genommen. SVP-Nationalrat Luzi Stamm findet, dass die Polizei häufig an falschen Stellen Kontrollen durchführen würde. «Wenn die Polizei Vorschriften zu den einzuholenden Bussgeldern bekommt, dann wird sie am Schluss in der Verzweiflung die Radaranlage auch an Stellen aufstellen, wo viele Raser ins Netz gehen», meint er gegenüber dem Regionalsender.

Unsere Karte zeigt, dass mehrere Raser in den letzten fünf Jahren zwischen Hunzenschwil und Suhr geblitzt wurden. Sechs Medienmitteilungen dazu wurden verschickt. Als Problemstrecke könnte man die Staffeleggstrasse bezeichnen, denn dort gab und gibt es viele Unfälle. Dass einige auf gefährlichen Abschnitten überholen, darüber können Autofahrer berichten. «Das habe ich schon manchmal erlebt, dass ich mit 80km/h noch überholt wurde», erzählt einer.

In den letzten fünf Jahren wurden zwei Geschwindigkeitskontrollen auf der Staffeleggstrasse kommuniziert. «Einige Strecken eignen sich nicht so gut für eine Kontrolle», sagt Roland Pfister. (ldu)