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Aargauer Jungfreisinnige
Wegen Hausärztemangel: Numerus Clausus soll gelockert werden

Mehr als die Hälfte der Hausärzte gehen in den nächsten zehn Jahren in Pension. Ein Problem für die Grundversorgung, vor allem auf dem Land. Deshalb fordern die Jungfreisinnigen Aargau, dass man die Anforderungen an den Numerus clausus, also die Aufnahmeprüfung für das Ärzte-Studium lockert.

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In den Praxen der Hausärzte gibt es oft lange Wartelisten. Es gibt schlicht zu wenige. Um dieses Problem endlich in den Griff zu kriegen, versuchen es die Jungfreisinnigen Aargau mit einem neuen Rezept: Der Numerus Clausus soll gelockert werden, damit mehr Studienplätze verfügbar sind. Damit sollen mehr Humanmediziner ausgebildet werden können, wie Benjamin Riva, Vorstandsmitglied der Jungfreisinnigen Aargau, gegenüber TeleM1 erklärt.

Severin Lüscher, Grünen-Grossrat und Arzt, begrüsst die Idee zwar, kurzfristig helfe dies aber nicht. «Die Steigerung des Outputs der Medizinschulen, das ist eine Massnahme, die unbedingt nötig ist, aber kurzfristig in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Knappheit von Hausärzten und praktizierenden Ärzten nicht beheben kann.» Trotzdem braucht es seiner Meinung nach Veränderungen. Auch der Kanton Aargau müsse mehr machen. «Er hat nämlich sämtliche Studenten einfach in die anderen Kantone geschickt für die Ausbildung.» Die Aargauer müssten also einen anderen Weg finden, sich zu beteiligen. Auch die Spitäler müssten mehr Verantwortung übernehmen.

Anderer Meinung ist SVP-Nationalrat Andreas Glarner. Er glaubt, dass die Kosten nur weiter steigen würden, wenn mehr Studenten in Ausbildung wären. Stattdessen sollen die Menschen weniger häufig zum Arzt gehen. «Das wäre, glaube ich, besser für unser Gesundheitswesen.»

Die Forderung wird nun im Grossen Rat behandelt.