Landwirtschaft
«Aargauer Bauer 2018» – Das sind die 10 Finalisten

Im November wird der «Aargauer Bauer 2018» gewählt. Im Rennen stehen zehn Landwirte. Zusätzlich zum Hauptpreis, der von einer Jury verliehen wird, gibt es auch einen Publikumspreis.

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Andreas Suter aus Lupfig.
10 Bilder
Simon Lüscher aus Holziken.
«Aargauer Bauer 2018»
Regula und Markus Hauenstein aus Endingen.
Maja Stürmer-Vogt (r.) aus Mandach.
Urs Bryner vom Brynerhof in Othmarsingen.
  
  
  
  

Andreas Suter aus Lupfig.

Daniel Vizentini

Nach dreijähriger Pause wird wieder der Aargauer Bauer des Jahres gesucht. Im Rennen stehen zehn Betriebsleiter und Betriebsleiterinnen, die sich durch innovatives und unternehmerisches Handeln auszeichnen.

Am 25. November werden die Gewinner bekannt gegeben. Zu vergeben ist eine Preissumme von insgesamt 20'000 Franken. Jedes einzelne Projekt wurde von einer Jury vor Ort besucht und nach Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Marktausrichtung beurteilt.

Es gibt auch einen Publikumspreis

Die Jury wählte aus der Teilnehmerschaft die Finalistinnen und Finalisten aus. Aus diesen kürt sie im November den «Aargauer Bauer/Bäuerin 2018» und vergibt den Sonderpreis für den besten landwirtschaftlichen Jungunternehmer. Zusätzlich wird ein Publikumspreis verliehen: Bis Ende Oktober kann man hier seine Stimme abgeben werden.

Die Jury setzt sich aus Delegierten der drei Trägerorganisationen Aargauische Landwirtschaftliche Kreditkasse (ALK), Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg (LZL) und Bauernverband Aargau (BVA) zusammen.

Das sind die Finalisten:

Maja Stürmer, Mandach – Die Kräuterfrau

Maja Stürmer aus Mandach hat sich ganz der Herstellung von Kräuterprodukten verschrieben. Diese vermarktet sie über ihr hofeigenes Chrüterstübli, im umfangreichen Online-Shop sowie an diversen Märkten.

Auch im Coop Aargau sind 18 Produkte von ihr unter dem Label ‚Mini Region‘ erhältlich. Ihr umfangreiches Wissen gibt sie naturverbundenen Menschen gerne im Rahmen von Landschaftsführungen, Kursen und Schule auf dem Bauernhof weiter.

Regula und Markus Hauenstein, Endingen – Weidefleisch vom eigenen Hof

Regula und Markus Hauenstein aus Endingen sind Vollprofis in Sachen Fleischvermarktung. Auf ihrem Betrieb halten sie Mutterkühe, Mastschweine, Damhirsche, Truten sowie Gänse und Poulets. Die Tiere werden in der Region geschlachtet und verarbeitet.

Die Vermarktung des Weidefleisches erfolgt im eigenen Marktmobil, im Online-Shop, über Landi, Volg sowie die regionale Gastronomie. Dabei legt das Betriebsleiterpaar Wert auf traditionelle Fleischstücke und Wurstwaren.

Tobias Lüscher, Wettingen – Der Beerenhof

Aushängeschild des Lüscherhofs in Wettingen sind die Erdbeeren. Im Hofladen bietet Tobias aber viele weitere Produkte wie Kirschen, Himbeeren, Zwetschgen, Kürbisse oder Cheminée-Holz an.

Ein weiteres Standbein sind Freilandeier von Hühnern, welche in mobilen Ställen gehalten werden. Für den Direktvermarktungsprofi gelten eine hervorragende Qualität, ein breites Produkteangebot sowie die ausgesprochene Kundenorientierung als wichtigste Erfolgsfaktoren.

Thomas Hafner, Berikon - MySwissFarm für urbane Menschen

Die Vision der MySwissFarm besteht in der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln. Mit der Zucht von Mangaliza-Wollschweinen und dem Anbau von Gemüsesorten in Permakultur will Thomas Hafner aus Berikon dem urbanen Konsumenten eine Alternative zum bestehenden Lebensmittelangebot bieten.

Für den Workshop "Be a Farmer for a Day" und für Events steht auf dem Betrieb ein modern eingerichteter Gesellschaftsraum mit fantastischer Aussicht auf das Reusstal zur Verfügung.

Ramon Staubli, Muri - Ramons Bio-Früchte

Im 2017 gründete Ramon Staubli (23) aus Muri die Ramons Biofrüchte GmbH, welche aktuell auf knapp vier Hektaren Erdbeeren, Himbeeren, Zwetschgen, Rhabarbern, Lauch und Buschbohnen nach Bio-Richtlinien anbaut und vermarktet.

Mit dem Anbau von Biobeeren und Biogemüse liegt der Jungunternehmer voll im Trend. Gemeinsam mit Partnerbetrieben will der Betriebsleiter seine Stellung als Direktlieferant der Migros Luzern weiter ausbauen.

Urs Bryner, Othmarsingen - Der dynamische Hof

Vor 19 Jahren als klassischen Ackerbaubetrieb übernommen, präsentiert Urs Bryner seinen Hof in Othmarsingen heute als vielseitiges Unternehmen. Auf diesem Weg, sei ihm nicht alles gelungen, und ebenso werde nicht alles, was heute erfolgreich ist, morgen noch bestehen.

Neben der spezialisierten Gemüseproduktion für den Grosshandel und dem vielseitigen Anbau für den eigenen Hofladen werden auch Brennholz hergestellt sowie diverse Dienstleistungen in den Bereichen Kommunal und Gartenpflege angeboten.

Andreas Suter, Lupfig - Der Obsthof

Das umfassende Angebot von über 20 Apfel- und Birnensorten auf dem Loorhof in Lupfig wird je nach Saison ergänzt mit Erdbeeren, Spargeln, Kürbissen, Most, Schnaps, Konfitüren und Dörrfrüchte aus eigener Produktion.

Mit Gemüse, Eiern, Fleisch und weiteren Produkten von Berufskollegen erfährt das Sortiment eine attraktive Erweiterung. Der weit herum bekannte Hofladen wurde auf diesen Herbst hin erneuert und nochmals erweitert. Daneben erfolgt die Vermarktung über Volg- und Landi-Läden, an Restaurants sowie in den Grosshandel.

Daniel Vogt, Scherz - Fernwärme vom Bauer

Nach dem Verkauf der Kühe wurde 2006 die erste Holzschnitzelheizung auf dem Hof in Scherz installiert und erste Nachbarliegenschaften mit dem neuen Fernwärmenetz erschlossen. Mittlerweile beziehen die gesamte Schulanlage und der Kindergarten, der Volg-Laden, ein Gewerbebetrieb sowie insgesamt 19 Wohnungen Wärme vom Energiewirt.

Das Betreiben der Heizung und die Holzerarbeiten fallen vorwiegend in die Jahreszeit mit freien Arbeitskapazitäten auf dem Ackerbaubetrieb.

Martin Spillmann, Villnachern - Zurück zum Vollerwerbsbetrieb

Übernommen hat der ursprüngliche Landmaschinenmechaniker aus Villnachern vor 4 Jahren einen viehlosen Nebenerwerbsbetrieb mit bescheidenem Einkommen. Mit dem Ziel vor Augen, von der Landwirtschaft leben zu können, beobachtete er die Märkte genau und entschied sich für den Einstieg in die Eierproduktion, obwohl ihm die Hennen damals eigentlich noch total fremd waren.

Heute erwirtschaftet der erfolgreiche Geflügelhof mit Freilandhaltung Einkommen für 2 Familien und hegt bereits weitere Investitionspläne.

Simon Lüscher, Holziken - Ökonomie und Ökologie im Einklang

Der 26-jährige Meisterlandwirt führte den Biohof in Holziken zuerst 5 Jahre in Partnerschaft mit der Mutter und nun seit 3 Jahren auf eigene Rechnung. Zusammenarbeit ist für den jungen Betriebsleiter wichtig. So teilt er nicht nur die Maschinen mit Berufskollegen, sondern gestaltet auch den Einsatz der Angestellten gemeinsam mit einem Partnerbetrieb. Der Holziker mästet seine Hühner in mehreren Ställen. Speziell daran ist, dass seine Hühnerställe mobil sind und daher regelmässig den Standort innerhalb der Wiese wechseln.

Die Kombination von Ackerbau und Tierhaltung ist ihm aus ökonomischer, vor allem aber aus ökologischer Sicht wichtig: Die Bodenfruchtbarkeit wird gefördert und der Nährstoffkreislauf ist gesichert.