Exklusive Wahlumfrage
38 Prozent für den SVP-Wahlerfolg?

Fabian Hägler
Fabian Hägler
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Wahlen im Kanton Aargau. In der Regierung wird wohl ein zweiter Wahlgang nötig.

Wahlen im Kanton Aargau. In der Regierung wird wohl ein zweiter Wahlgang nötig.

Keystone/Wikipedia/Montage_AZ

Normalerweise ist die SVP bei Parlamentswahlen stark und hat Schwierigkeiten, mehrheitsfähige Kandidaturen für Regierungsrat oder Stöckli zu stellen. Nun scheint es umgekehrt zu laufen: die Volkspartei verliert laut der AZ-Umfrage und weiteren Befragungen im Nationalrat markant an Wählerstärke, hat andererseits aber gute Chancen, mit Hansjörg Knecht in den Ständerat einzuziehen, und mit Jean-Pierre Gallati den zweiten Sitz im Regierungsrat zu verteidigen.

Bei den beiden SVP-Kandidaten sind die Umfragewerte exakt gleich hoch: Mit 38 Prozent kommen Knecht und Gallati genau auf den Wähleranteil, den die Volkspartei bei den letzten nationalen Wahlen 2015 erreichte. Und es ist auch fast dasselbe Resultat, das Franziska Roth im November 2016 im zweiten Wahlgang zum Einzug in den Regierungsrat reichte.

Ein zweiter Wahlgang wird auch diesmal nötig, um den freien Sitz in der Regierung zu besetzen. Es ist nicht anzunehmen, dass Spitzenreiter Gallati bis dann Unterstützung verliert. Definitiv gewonnen hat er die Wahl noch nicht, wenn er am 24. November auf 38 Prozent Wähleranteil kommt. Gallati steigt aber zweifellos als Favorit in die entscheidende Runde.

Offenbar funktioniert Gallatis persönliche Strategie, im Wahlkampf moderat aufzutreten, auf sachliche Diskussionen zur Gesundheit zu setzen und Gegner nicht anzugreifen. Die harsche Kritik der linken Parteien, welche der SVP nach dem Debakel mit Franziska Roth das Recht auf eine Kandidatur absprachen, verfängt bei der Wählerschaft
offenbar nicht. Zumindest die SVP-Basis und rechtsbürgerliche Wähler trauen Gallati zu, das vakante Gesundheitsdepartement erfolgreich zu führen – das könnte zur Wahl reichen.