Hallwilersee
Kampf gegen die Quaggamuschel: Jetzt müssen Schiffe vor dem Einwassern gereinigt werden

Der Kanton verstärkt den Kampf gegen die Einschleppung der Quaggamuschel und andere schädliche gebietsfremde Tiere und Pflanzen in den Hallwilersee.

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Quaggamuscheln überwachsen in kürzester Zeit Rohre und andere wichtige Anlagen zur Trinkwassergewinnung

Quaggamuscheln überwachsen in kürzester Zeit Rohre und andere wichtige Anlagen zur Trinkwassergewinnung

Eawag, Linda Haltiner

Gebietsfremde Arten in Gewässern werden oft unbemerkt mit Booten, Wassersport- oder Fischereimaterial von einem Gewässer zum nächsten verschleppt – zum Beispiel an der Aussenhaut und im Motor beziehungsweise im Kühlwasser von Booten. Zu den gebietsfremden Arten (Neobiota), die sich stark vermehren und Schäden verursachen, fällt beispielsweise die Quaggamuschel. Die gebietsfremden Schädlinge konkurrenzieren einheimische Arten und verursachen laufend Kosten zur Schadensbegrenzung. Wenn eine invasive Art ein Gewässer einmal erreicht und eine stabile Population etabliert hat, ist sie meistens nicht mehr einzudämmen.

Quaggamuscheln

Quaggamuscheln

HYDRA, P. Rey

Deshalb gilt unter anderem ab dem 1. Mai eine Reinigungspflicht für kennzeichnungspflichtige Schiffe, wie der Kanton Aargau mitteilt. Schiffe mit Wasserliegeplatz, die in einem anderen Gewässer benutzt wurden und wieder im Hallwilersee einwassern möchten, müssen zudem vor dem Einwassern kontrolliert werden, ob sie frei von Neobiota sind. Die Betreiber der Einwasserungsstellen kontrollieren die korrekte Reinigung.

Diese Reinigung ist auch für nicht immatrikulierte Boote wie zum Beispiel Kanus oder Gummiboote dringend empfohlen. Für Wassersportlerinnen und Wassersportler, Fischerinnen und Fischer sowie Taucherinnen und Taucher werden Handlungsempfehlungen gegen die Verbreitung invasiver Arten in einem Merkblatt zusammengestellt, welches demnächst fertiggestellt wird.