Die Finanzierung der Mehrkosten bei der Sanierung der Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) im Kanton Aargau steht. Das Aargauer Parlament hat am Dienstag einen Zusatzkredit von 57 Millionen Franken bewilligt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf bis zu 770 Millionen Franken.
Der Grosse Rat hiess die Mehrkosten klar gut. Die Parteien wiesen darauf hin, dass sie den zusätzlichen Millionen jedoch nur «zähneknirschend» und «mit Murren» zustimmen würden.
Regierungsrat Peter C. Beyeler sagte, beim Rückbau der grössten Altlast der Schweiz handle es sich um «ein Pionierprojekt». Die Deponie solle gesetzeskonform und mit hoher Sicherheit zurückgebaut werden.
Um die Hälfte teurer
Der Rückbau der SMDK kommt mit bis zu 770 Millionen Franken um rund die Hälfte teurer als vor sieben Jahren geplant. Für die Kosten müssen die ehemaligen Betreiber der Deponie aufkommen.
Dem SMDK-Konsortium gehören die Kantone Aargau und Zürich (je 41,6 Prozent), die Stadt Zürich und die Basler Chemie (je 8,3 Prozent) an. Alle Partner bewilligten die zusätzlichen Millionen.
Der Bund wird aus dem Altlastenfonds voraussichtlich 170 Millionen Franken beisteuern. Er überweist die Gelder gemäss Verordnung über die Abgabe zur Sanierung von Altlasten. Rund 120 Millionen Franken davon hat der Bund bisher bewilligt.
Rückbau dauert länger
Anfang März hatte die zweite Rückbauetappe begonnen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft. Die Arbeiten finden in einer riesigen Halle nahe der Autobahn A1 statt.
Die Sondermülldeponie hatte 1978 den Betrieb aufgenommen. Nach massiven Umweltproblemen und Bürgerprotesten wurde sie 1985 geschlossen. In der SMDK lagen 608'000 Tonnen Sonderabfälle.
Rund ein Viertel dieser Abfälle ist bislang abgebaut und entsorgt worden. Der gesamte Rückbau der Deponie dauert bis 2016 - knapp vier Jahre länger als ursprünglich geplant.