Sommerhitze
So trifft die Klimaerwärmung die Gemeinde Birrhard

Der Kanton Aargau hat für Birrhard und alle anderen Aargauer Gemeinden berechnen lassen, wie sie sich bis 2035 aufgrund ihrer Bauweise aufheizen werden.

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Das Hitzeproblem wird grösser in den Aargauer Gemeinde

Das Hitzeproblem wird grösser in den Aargauer Gemeinde

Walter Bieri / KEYSTONE
(chm)

Mit dem Klimawandel verändern sich die Lebensumstände in unseren Städten und Dörfern. Verbaute Gebiete wie Häuser, Strassen oder Plätze heizen Siedlungen auf. Wärmt sich das Klima stärker auf, wird das Problem grösser.

Heute sieht es in Birrhard über alles gesehen gut aus. 59 Prozent der Siedlungsfläche (ohne Strassen und Wege) in der Gemeinde gelten als günstig, wie aus den Klimakarten des Kantons Aargau hervorgeht. Das sind 24 von 40,7 Hektaren. Weitere 33,8 Prozent (13,7 ha) werden als weniger günstig qualifiziert.

Dennoch wird eine Fläche von 2,9 Hektaren als ungünstig klassifiziert. Das sind 7,2 Prozent der Siedlungsfläche.

Günstig bedeutet, dass es in der Nacht zu keinem Wärmeinseleffekt kommt, also dass keine oder nur geringe sogenannte Überwärme produziert wird. Weniger günstige Flächen erfahren eine mässige Überwärmung, was zwischen einem und zwei Grad Mehrwärme gegenüber einer unbebauten Fläche bedeutet. Aus Spezialistensicht sind in diesen Fällen noch keine Gegenmassnahmen notwendig.

Auf Flächen der Kategorie ungünstig heizt der Wärmeinseleffekt die Lufttemperatur um zwei bis drei Grad auf. Sehr ungünstige Flächen bedeuten eine Überwärmung von mehr als drei Grad. Für diese beiden Kategorien empfiehlt respektive fordert der Kanton Massnahmen, um die thermische Situation zu verbessern.

So sieht die Wärmesituation in einer Sommernacht in Birrhard aus

Quelle: Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Landschaft und Gewässer (Onlinekarten, Planhinweiskarte Nacht)

Wie es 2035 aussehen könnte

Nun schreitet die Klimaerwärmung fort. Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass die Treibhausgas-Emissionen global bald zurückgehen sollten, ist in den nächsten Jahrzehnten mit höheren Temperatur zu rechnen. Der Kanton Aargau hat deshalb neue Klimakarten aufgelegt, welche die Situation für alle Gemeinden im Jahr 2035 zeigen.

Für Birrhard gehen die Berechnungen davon aus, dass heute rund 4,2 Prozent der Siedlungsfläche (inklusive Strassen und Wege, nicht vergleichbar mit obigen Zahlen) von einem grossen oder sehr grossen Wärmeinseleffekt betroffen sind. In Zukunft, also im Jahr 2035, dürfte dieser Anteil markant steigen, nämlich auf rund 23,7 Prozent.

Die Karte mit dem Zukunftsszenario für Meisterschwanden finden Sie auf dem Kartenportal des Kantons Aargau (Suche nach Karte «Zukunftsszenario 2035» und dem gewünschten Ort)

Erfahren Sie mehr dazu, wie sich der Klimawandel auf die Aargauer Gemeinden auswirken wird.

So sind andere Aargauer Gemeinden heute und 2035 betroffen:

Der Kanton Aargau hat seinen Klimakarten ein international verwendetes Klimaszenario zugrunde gelegt. Dieses geht von einem begrenzten Klimaschutz aus, mit dem das Ziel, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten, verfehlt wird. Das Szenario wurde auf die heutige Situation angewandt. Bauliche Veränderungen bleiben also unberücksichtigt.

Dieser Artikel ist mit Hilfe eines Algorithmus erstellt worden. Datenauswertung und Grafiken: Mark Walther. Textvorlage: Stefan Trachsel