Wohnen
In Staufen lebt es sich eher günstiger als in anderen Gemeinden

Wie viel kostet es, in Staufen zu wohnen? Lohnt sich ein Umzug? Eine Studie zeigt, wo die Gemeinde im schweizweiten Vergleich steht.

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Eher günstig: Ein Single in Abtwil mit 80'000 Franken Einkommen hat davon 39'900 Franken frei verfügbar.

Eher günstig: Ein Single in Abtwil mit 80'000 Franken Einkommen hat davon 39'900 Franken frei verfügbar.

Keystone-SDA
(chm)

In Staufen lebt es sich vergleichsweise eher günstig. Eine Studie der Credit Suisse hat ergeben, dass die Gemeinde, rein aus finanzieller Sicht, zu den ungefähr 30 Prozent der attraktivsten Gemeinden in der Schweiz gehört. 

Die Bank hat in ihrer Studie «Hier lebt es sich am günstigsten» berechnet, wie viel Geld einem Haushalt in der Gemeinde als frei verfügbares Einkommen bleibt, wenn die typischen festen Ausgaben bezahlt sind. Zu diesen Ausgaben gehören einerseits die gemeindespezifischen obligatorischen Abgaben wie Steuern und andererseits Fixkosten wie Wohnkosten.

Attraktiv für Singles und Ehepaare ohne Kinder

Im Kanton Aargau nimmt Staufen bezüglich Wohnattraktivität den 31. Rang ein (unter 210 Gemeinden). Doch es gibt in Staufen Unterschiede je nach Haushaltssituation. Beim Vergleich dreier Modellhaushalte fällt auf, dass Staufen besonders für Singles und Ehepaare ohne Kinder ein günstiges Pflaster ist, während die Gemeinde für Ehepaare mit Kindern teurer zu stehen kommt.

Die Einkommens-, Vermögens- und Wohnsituation dieser Haushalte unterscheidet sich in der Studie (Details siehe unten). Bei allen wird aber angenommen, dass sie mit dem ÖV ins nächste Grosszentrum (Zürich) zur Arbeit pendeln und dass sie ihre Kinder, falls sie welche haben, nicht fremdbetreuen lassen.

Singles: 49 Prozent freies Einkommen

Für eine Einzelperson, die in einer Mietwohnung lebt, 80’000 Franken verdient und 100’000 Franken als Vermögen zur Seite gelegt hat, gehört Staufen zu den eher günstigen Gemeinden. Konkret bleibt dem Einpersonenhaushalt nach Abzug der obligatorischen Ausgaben und Fixkosten 39'200 Franken oder rund 49 Prozent des Erwerbseinkommens, was im schweizweiten Vergleich eher viel ist. Der Schnitt aller Gemeinden im Kanton beläuft sich auf 49 Prozent.

Der grösste Teil der Ausgaben dieses Modellhaushalt (60 Prozent) entfällt auf obligatorische Ausgaben wie Steuern, Sozialversicherungsbeiträge oder Krankenkassenprämien. Der kleinere Teil geht für andere Fixkosten wie Miete/Hypothekarzinse oder Energie drauf. Bezüglich obligatorischen Abgaben ist Staufen für einen solchen Singlehaushalt schweizweit günstig, bezüglich Fixkosten ist Staufen eher teuer.

Eher viel übrig für Ehepaare ohne Kinder

Für ein Ehepaar ohne Kinder, das in der eigenen Wohnung lebt (Stockwerkeigentum), 130'000 Franken verdient und 250'000 Franken als Vermögen zur Seite gelegt hat, ist Staufen ebenfalls eher günstig. Bei dem angenommenen Einkommen und Vermögen bleiben diesem Modellhaushalt 64'700 Franken oder 49.8 Prozent des Erwerbseinkommens. Das ist im schweizweiten Vergleich eher viel und liegt im Schnitt der Gemeinden im Kanton (50 Prozent).

Erneut machen die obligatorischen Abgaben den grösseren Teil der Ausgaben aus (61 Prozent). Bezüglich obligatorischen Abgaben ist Staufen für einen solchen Ehepaarhaushalt ohne Kinder schweizweit günstig, bezüglich Fixkosten ist Staufen eher teuer.

Abgaben in Staufen generell höher als Fixkosten

Hingegen ist Staufen für ein Ehepaar mit zwei Kindern, das in der eigenen Wohnung lebt (Stockwerkeigentum), 110’000 Franken verdient und 200’000 Franken Vermögen sein eigen nennt, durchschnittlich günstig. Dieser Modellhaushalt hat in der Berechnung 54'600 Franken als frei verfügbares Einkommen übrig (49.6 Prozent des Erwerbseinkommens). Verglichen mit dem ganzen Land ist das durchschnittlich viel und liegt unter dem Schnitt der Gemeinden im Kanton (51 Prozent).

Auch hier machen die obligatorischen Abgaben den grösseren Teil der Ausgaben aus (56 Prozent). Bezüglich obligatorischen Abgaben ist Staufen für einen solchen Vierpersonenhaushalt (2 Eheleute, 2 Kinder) schweizweit eher günstig, bezüglich Fixkosten ist Staufen eher teuer.

Credit Suisse hat sich in ihrer Studie, die alle rund fünf Jahre durchgeführt wird, auf die finanziellen Gründe konzentriert, die für oder gegen Staufen als Wohnort sprechen. Nicht berücksichtigt sind andere Gründe, warum die 3'876 Einwohnerinnen und Einwohner von Staufen gerade in dieser Gemeinde leben.

Dieser Artikel wurde mit Unterstützung eines Algorithmus erstellt. Für die Einstufung in die Kategorien attraktiv, eher attraktiv, durchschnittlich, eher unattraktiv und unattraktiv (oder analog mit günstig/teuer etc.) teilen wir alle Gemeinden in der Schweiz in fünf gleich grosse Gruppen ein (Quintile). Das heisst: In jeder Gruppe befinden sich 20 Prozent der Gemeinden. Hier geht es zurück zur Übersicht der Gemeinden in Ihrer Region.

Zu ihrer Studie (PDF) bietet Credit Suisse ein Webtool, mit dem Sie verschiedene Haushaltssituationen für jede Gemeinde betrachten können.