Wie viel kostet es, in Remigen zu wohnen? Lohnt sich ein Umzug? Eine Studie zeigt, wo die Gemeinde im schweizweiten Vergleich steht.
In Remigen lebt es sich vergleichsweise günstig. Eine Studie der Credit Suisse hat ergeben, dass die Gemeinde, rein aus finanzieller Sicht, zu den attraktivsten zwölf Prozent aller Gemeinden in der Schweiz gehört.
Die Bank hat in ihrer Studie «Hier lebt es sich am günstigsten» berechnet, wie viel Geld einem Haushalt in der Gemeinde als frei verfügbares Einkommen bleibt, wenn die typischen festen Ausgaben bezahlt sind. Zu diesen Ausgaben gehören einerseits die gemeindespezifischen obligatorischen Abgaben wie Steuern und andererseits Fixkosten wie Wohnkosten.
Im Kanton Aargau nimmt Remigen bezüglich Wohnattraktivität den elften Rang ein (unter 210 Gemeinden). Doch es gibt in Remigen Unterschiede je nach Haushaltssituation. Beim Vergleich dreier Modellhaushalte (Single, Ehepaar mit Kinder, Ehepaar ohne Kinder; Details zu Annahmen siehe unten) zeigt sich, dass Remigen für alle drei finanziell eher attraktiv ist.
Die Einkommens-, Vermögens- und Wohnsituation dieser Haushalte unterscheidet sich in der Studie (Details siehe unten). Bei allen wird aber angenommen, dass sie mit dem ÖV ins nächste Grosszentrum (Zürich) zur Arbeit pendeln und dass sie ihre Kinder, falls sie welche haben, nicht fremdbetreuen lassen.
Für ein Ehepaar ohne Kinder, das in der eigenen Wohnung lebt (Stockwerkeigentum), 130'000 Franken verdient und 250'000 Franken als Vermögen zur Seite gelegt hat, gehört Remigen zu den günstigen Gemeinden. Konkret bleibt dem Ehepaarhaushalt ohne Kinder nach Abzug der obligatorischen Ausgaben und Fixkosten 66'100 Franken oder rund 50.8 Prozent des Erwerbseinkommens, was im schweizweiten Vergleich viel ist. Der Schnitt aller Gemeinden im Kanton beläuft sich auf 50 Prozent.
Der grösste Teil der Ausgaben dieses Modellhaushalt (64 Prozent) entfällt auf obligatorische Ausgaben wie Steuern, Sozialversicherungsbeiträge oder Krankenkassenprämien. Der kleinere Teil geht für andere Fixkosten wie Miete/Hypothekarzinse oder Energie drauf. Bezüglich obligatorischen Abgaben ist Remigen für einen solchen kinderlosen Ehepaarhaushalt schweizweit eher günstig, bezüglich Fixkosten ist Remigen durchschnittlich günstig.
Für eine Einzelperson, die in einer Mietwohnung lebt, 80’000 Franken verdient und 100’000 Franken als Vermögen zur Seite gelegt hat, ist Remigen dagegen eher günstig. Bei dem angenommenen Einkommen und Vermögen bleiben diesem Modellhaushalt 39'400 Franken oder 49.3 Prozent des Erwerbseinkommens. Das ist im schweizweiten Vergleich eher viel und liegt im Schnitt der Gemeinden im Kanton (49 Prozent).
Wiederum machen die obligatorischen Abgaben den grösseren Teil der Ausgaben aus (62 Prozent). Bezüglich obligatorischen Abgaben ist Remigen für einen solchen Einpersonenhaushalt schweizweit eher günstig, bezüglich Fixkosten ist Remigen durchschnittlich günstig.
Auch für ein Ehepaar mit zwei Kindern, das in der eigenen Wohnung lebt (Stockwerkeigentum), 110’000 Franken verdient und 200’000 Franken Vermögen sein eigen nennt,, ist Remigen eher günstig. Dieser Modellhaushalt hat in der Berechnung 56'600 Franken als frei verfügbares Einkommen übrig (51.5 Prozent des Erwerbseinkommens). Verglichen mit dem ganzen Land ist das eher viel und liegt im Schnitt der Gemeinden im Kanton (51 Prozent).
Auch hier machen die obligatorischen Abgaben den grösseren Teil der Ausgaben aus (59 Prozent). Bezüglich obligatorischen Abgaben ist Remigen für einen solchen Vierpersonenhaushalt (2 Eheleute, 2 Kinder) schweizweit eher günstig, bezüglich Fixkosten ist Remigen durchschnittlich günstig.
Credit Suisse hat sich in ihrer Studie, die alle rund fünf Jahre durchgeführt wird, auf die finanziellen Gründe konzentriert, die für oder gegen Remigen als Wohnort sprechen. Nicht berücksichtigt sind andere Gründe, warum die 1'225 Einwohnerinnen und Einwohner von Remigen gerade in dieser Gemeinde leben.
Dieser Artikel wurde mit Unterstützung eines Algorithmus erstellt. Für die Einstufung in die Kategorien attraktiv, eher attraktiv, durchschnittlich, eher unattraktiv und unattraktiv (oder analog mit günstig/teuer etc.) teilen wir alle Gemeinden in der Schweiz in fünf gleich grosse Gruppen ein (Quintile). Das heisst: In jeder Gruppe befinden sich 20 Prozent der Gemeinden. Hier geht es zurück zur Übersicht der Gemeinden in Ihrer Region.
Zu ihrer Studie (PDF) bietet Credit Suisse ein Webtool, mit dem Sie verschiedene Haushaltssituationen für jede Gemeinde betrachten können.