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Aargau
Die beiden Ständeratskandidaten Lieni Füglistaller, wilder SVP-Kandidat, und Roland Bialek (EVP) schenkten sich in der Sendung «Duell aktuell» auf Tele M1 nichts. Welcher der beiden Kandidaten hat Sie mehr überzeugt? Stimmen Sie hier ab.
Die Zuschauer von «Tele M1» und die az-Leser entscheiden, welcher Ständeratskandidat im Rennen bleibt: Jeden Dienstag in der Sendung «Duell aktuell» tritt der Sieger gegen einen Kandidaten oder eine Kandidatin einer Partei an, die noch nicht an der Reihe war.
Den Reigen der Verbal-Duelle eröffneten gestern EVP-Kandidat Roland Bialek und Lieni Füglistaller, der überraschend seine «wilde» Ständeratskandidatur ankündigte, nachdem er sich nach parteiinternen Auseinandersetzungen entschlossen hatte, nicht mehr für den Nationalrat zu kandidieren.
«Echte Alternative»
Warum dieser Entscheid, gegen den offiziellen SVP-Kandidaten anzutreten und die eigene Partei in Rage zu versetzen? Dies natürlich die erste Frage von Moderator Werner De Schepper an Füglistaller. Dieser sieht die Sache anders. Er verhelfe dem Wahlvolk zu einer echten Auswahl und insbesondere den SVP-Wählern zur Möglichkeit, sich mit zwei SVP-Kandidaten für eine ungeteilte Standesstimme zu entscheiden.
Füglistaller «verkauft» seine Kandidatur nicht als Angriff, sondern im Gegenteil als Stärkung des offiziellen SVP-Kandidaten Ulrich Giezendanner. Roland Bialek seinerseits sieht sich aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im kantonalen Parlament als würdigen Standesvertreter in Bern. Dass seine Partei, die Grünliberalen und die Grünen, die für die Nationalratswahlen eine Listenverbindung eingehen, jeweils einen eigenen Ständeratskandidaten stellen, ist für ihn kein Widerspruch. Es brauche eine unabhängige Stimme im Ständerat, und echte Auswahl tue der Demokratie immer gut.
Zu früh für den Ausstieg?
Die sachpolitischen Differenzen zwischen den Kontrahenten sind offenkundig. Zum Beispiel in der Atomfrage. Roland Bialek unterstützt die Ausstiegsstrategie des Bundesrats. Aus diesem Grund ist es für ihn nicht mehr als logisch und konsequent, dass der Aargau die Option eines neuen Kernkraftwerks Beznau 3 aus dem Richtplan streicht. Lieni Füglistaller dagegen hält es für verfrüht, den Ausstieg aus der Atomenergie auszurufen. So sei nicht klar, zu welchem Preis dies machbar sei, entscheiden könne man erst in voller Kenntnis der Konsequenzen.
Auf vorsichtige Distanz zur eigenen Partei geht Füglistaller bei der Volksinitiative gegen die «Masseneinwanderung», die Kontrahent Roland Bialek ganz klar zu weit geht, auch wenn einzelne Probleme im Zusammenhang mit der Personenfreizügigkeit zu klären seien. Er habe sich noch nicht entschieden, ob er die Initiative unterstützt so Füglistaller. Obschon: Die EU müsse schon einsehen, dass es für die Schweiz nicht akzeptabel sei, sich mit der Personenfreizügigkeit schwere Nachteile einzuhandeln.