Laufenburg
Zwei Freunde, eine Ausstellung und ganz viel Bewegung

Im Rehmann-Museum zeigen Behrouz Varghaiyan und Gilbert Peyre ihre Werke – und vermischen sie.

Marc Fischer
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Gilbert Peyre (l.) und Behrouz Varghaiyan stellen ab dem kommenden Samstag gemeinsam im Laufenburger Rehmann-Museum aus. Peyres bewegliche Installation mit Tisch und Weinflasche heisst «Deux Amis» und ist Namensgeberin der Ausstellung. Die Bilder im Hintergrund sind von Varghaiyan. Marc Fischer

Gilbert Peyre (l.) und Behrouz Varghaiyan stellen ab dem kommenden Samstag gemeinsam im Laufenburger Rehmann-Museum aus. Peyres bewegliche Installation mit Tisch und Weinflasche heisst «Deux Amis» und ist Namensgeberin der Ausstellung. Die Bilder im Hintergrund sind von Varghaiyan. Marc Fischer

Marc Fischer

Möglicherweise liegt unter der animierten Installation «Deux Amis» von Gilbert Peyre – bestehend aus Tisch, Stuhl, Weinflasche und Gläsern – am kommenden Samstag an der Vernissage der Ausstellung «Deux Amis» im Laufenburger Rehmann-Museum ein Bild von Behrouz Varghaiyan. Ganz sicher ist es noch nicht, die beiden bauen die Ausstellung derzeit gemeinsam auf und haben immer wieder neue kreative Einfälle.

«Wo gibt es das schon, dass ein Künstler einem anderen eines seiner Werke als Standfläche anbietet», fragt Varghaiyan. «Dein Bild gewinnt durch die Abdrücke des Tisches an Wert», antwortet Peyre lachend. Die Szene zeigt: Hier sind zwei an der Arbeit, die sich nicht nur seit Jahrzehnten kennen, sondern auch ausserordentlich schätzen. Deux Amis, zwei Freunde eben.

Angefangen hat die Freundschaft in den frühen 1980er-Jahren am Pariser Montmartre. Als Varghaiyan, der iranisch-stämmige Eisenplastiker und Kunstmaler, der seit 1986 in Rekingen lebt, in der französischen Hauptstadt studierte, hatte Peyre dort bereits ein Atelier mit Boutique.

Er kreierte dort Skulpturen und Spielzeuge aus alten Konservendosen. Peyre und Varghaiyan lernten sich kennen und verstanden sich bestens. «Ich habe ihm dann bei der Herstellung einer Serie von kleinen Hexen geholfen», so Varghaiyan. «Aus dem gleichen Material und einem Teesieb habe ich dort meine erste kleine Skulptur erschaffen.» Hexe und Teesieb-Skulptur werden nun in der gemeinsamen Ausstellung gezeigt – quasi als Anfang der Freundschaft.

Mit- statt nebeneinander

«Die Ausstellung ist für mich eine Herzensangelegenheit», führt Regula Laux, die scheidende Geschäftsführerin des Rehmann-Museum vor ihrer «Abschiedsvorstellung» aus. Varghaiyan habe schon vor Jahren einmal in einer Gruppenausstellung in Laufenburg ausgestellt. Sie schätze ihn sehr und auch Erwin Rehmann sei nach einem Besuch im Turm-Atelier in Rekingen fasziniert gewesen. «Varghaiyan hat dann als Konter-Part seinen Freund Gilbert Peyre vorgeschlagen.» Und so kommen die Kunstfreunde der Region in den Genuss des in Frankreich laut Laux «hoch gehandelten» Künstlers.

Trotz der langjährigen Freundschaft ist es die erste gemeinsame Ausstellung der beiden. Doch nun sei der richtige Moment gewesen, sagt Gilbert Peyre. Er betont die Unterschiede zwischen seinen Werken und denen seines Freundes. «Behrouz sucht nach Formen und Materialien», so Peyre, «ich nehme bestehende Gegenstände und transformiere sie.»

In der Ausstellung «Deux Amis» zeigt Varghaiyan Werke zum Thema Asphalt, darunter viele grossflächige Bilder, bei denen er die «Kunstwerke der Strassenarbeiter kopiert» habe, so Varghaiyan. Peyre präsentiert seine animierten, teils skurrilen Installationen – wie etwa wellenförmig bewegte Sardinenbüchsen. Letztere werden in Laufenburg mit Haifisch-Flossen-Skulpturen von Varghaiyan ergänzt.

Es wird nicht die einzige «Vermischung» von Werken der beiden Künstler bleiben. «Wir haben Verbindungen gesucht und Lösungen, um unsere Werke ineinander zu integrieren», erklärt Peyre. Es sei selten, dass zwei Künstler so zusammenarbeiten und nicht einfach nebeneinander ausstellen. «Es war schwierig, aber ich denke, es ist uns gelungen. Die Ausstellung ist ein Ensemble.»

Die Vernissage der Ausstellung «Deux Amis» findet am Samstag, 7. Oktober, um 18 Uhr statt. Die Ausstellung wird bis zum 10. Dezember gezeigt.