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60 Akteure aus Verwaltung und Politik nahmen am grenzüberschreitenden Behördentreffen in Rheinfelden teil. Unter den 25 Schweizer Teilnehmern waren neben Stadträten und Delegierten der Parteien auch Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Gewerbe.
Das grenzüberschreitende Behördentreffen beider Rheinfelden führte diesmal auf die deutsche Rheinseite in die Ortsteile Herten und Degerfelden. Bei den Treffen lernen die Vertreter der Kommunen nicht nur das Umland besser kennen, sondern es werden auch die Beziehung vertieft und die Zusammenarbeit verbessert.
Vor der Sankt Josefskirche steht ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. 1940 waren 345 Menschen mit Behinderung aus dem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen in das Vernichtungslager Grafeneck deportiert und ermordet worden, führte Birgit Ackermann vom Vorstand des Sankt Josefshauses in Herten aus. «Wir halten diese Erinnerung sehr aufrecht», erklärte Ackermann. Immer im Januar findet ein Gedenkgottesdienst statt. Das im 19. Jahrhundert gegründete Sankt Josefshaus ist heute noch ein wichtiger Arbeitgeber im zu Rheinfelden gehörenden Ortsteil Herten, in den das grenzüberschreitende Behördentreffen der beiden gleichnamigen Städte führte.
Rund 60 Akteure aus Verwaltung und Politik waren zu dem Anlass gekommen. Unter den 25 Schweizer Teilnehmern waren neben Stadträten und Delegierten der Parteien auch Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Gewerbe. «Vor ein paar Jahren haben wir abgesprochen, auf deutscher Seite in die verschiedenen Ortsteile zu gehen und bei uns die umliegenden Nachbardörfer zu besuchen», erklärte Stadtammann Franco Mazzi. Das badische Rheinfelden hat mehr als doppelt so viele Einwohner, von denen aber die Hälfte auf den eingemeindeten Dörfern wohnt. Bei den Besuchen in Deutschland fallen Mazzi Gemeinsamkeiten auf. Etwa, dass Gasthäuser den Namen «Zum Adler» tragen, was auf die frühere vorderösterreichische Gerichtsbarkeit hinweist.
«Ich komme gerne, um verschiedene Leute aus dem Deutschen zu treffen. Es ist auch sehr unterhaltsam», meinte Fritz Gloor, der als SVP-Parteidelegierter teilnahm. «Es ist sehr interessant, in die kleinen Orte zu gehen, die man eigentlich nie besucht, sondern durch die man vielleicht noch durchfährt.» Dass die Zusammenarbeit leichter falle, wenn man sich kennt, ist sich Gloor auch mit anderen Teilnehmern einig.
Der in Herten lebende CDU-Gemeinderat Helmut Wolpensinger meinte: «Mir gefällt, dass man sich trifft und die Leute von der anderen Seite des Rheins kennen lernt.» Dabei verwies er darauf, dass nicht nur die beiden Rheinfelden gute Beziehungen unterhielten, sondern der Ortsteil Herten auch eine langjährige, enge Beziehung zu Kaiseraugst pflege. Im Hertener Ortskern am Lindenbrunnen erwartete ein von der Interessengemeinschaft Weinbau ausgerichteter Apéro mit preisgekrönten Weinen aus dem Ortsteil die Gruppe, und vor der Weiterfahrt nach Degerfelden wurde mit Hertener Wein angestossen. Degerfelden liegt in zwei Täler gebettet und wird von zwei Bächen durchflossen, abseits der Bundesstrasse bietet der Ortsteil ebenfalls einen malerischen Dorfkern.
Nach einem Rundgang präsentierten Sabine Hartmann-Müller, Ortsvorsteherin von Herten, und Karin Reichert-Moser, Ortsvorsteherin von Degerfelden, die beiden Ortsteile und das Dorfleben in der Mehrzweckhalle. Eine Gruppe aus Musikern der beiden lokalen Musikvereine spielte auf, während die Teilnehmer zum Ausklang des Behördentreffens an einem üppigen Schwarzwälder Buffet zugreifen konnten.