Lokale Brauereien lancieren einen Bieradventskalender. Sie wollen zeigen, dass Bier auch besinnlich sein kann.
Das wird bei Bierliebhabern in der Vorweihnachtszeit für glänzende Augen sorgen: Zehn Mikrobrauereien aus der Region Basel lancieren dieses Jahr gemeinsam einen Bieradventskalender. Darunter sind mit «Tiersteiner Bräu» aus Frick und der «Bierwerkstatt NordSud» aus Rheinfelden auch zwei Fricktaler Brauereien.
Angefragt wurden sie von der Ideenschmiede Biermoment, die das Projekt koordiniert – und beide sagten sofort zu. «Da musste ich gar nicht lange überlegen. Das ist eine geniale Idee», sagt Mirko Dapoto von «Tiersteiner Bräu». Bei Richie Waldis von der Rheinfelder Mikrobrauerei wollte es der Zufall gar so, dass er dieses Jahr sowieso ein Weihnachts- und ein Winterbier gebraut hat. «Das hat also super gepasst», sagt er lachend.
Entstanden ist die Idee – so schreibt es Biermoment in einer Mitteilung – «für einmal nicht nach dem einen Bierchen zu viel», sondern vielmehr aufgrund der Pandemie. Der Coronasommer sei «für alle Brauereien und Craft Beer-Fans ein trauriger Sommer.» Auch viele Festivals rund um das regionale Bier wurden abgesagt. Das haben die beteiligten Fricktaler Brauereien gemerkt. Wobei beide betonen, mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein.
Der Absatz über die Gastronomie, den Detailhandel oder die Onlineshops habe die fehlenden Events kompensieren können. «Viele Menschen haben beim Bierkauf gezielt kleinere Brauereien berücksichtigt», sagt Dapoto. Trotzdem: Die Events fehlten – gerade der direkte Kontakt zu den Kunden. «Mir ist es wichtig, nahe bei den Leuten zu sein», sagt Waldis. «Es gibt kaum etwas schöneres, als die Reaktion der Kunden nach dem ersten Schluck Bier zu sehen.»
Die Beteiligung am Adventskalender ist für die Brauereien nun ein zusätzlicher Absatzkanal. Es ist aber gleichzeitig auch eine Chance, sich einem noch breiteren Publikum bekannt zu machen. Schliesslich würden auch Kunden der anderen beteiligten Brauereien den Kalender kaufen – «und sie probieren dann auch unser Bier. Wenn es ihnen schmeckt, kommen sie vielleicht mal bei uns vorbei», so Waldis.
Die Bieradventskalender sind direkt bei den beteiligten Brauereien erhältlich, zu einem Preis von 89.90 Franken. Von beiden Fricktaler Brauereien werden je zwei Biere im Kalender sein – hinter welchem Türchen sie sich verstecken, sei an dieser Stelle nicht verraten. Wohl aber Vorgeschmack darauf, was die Trinkenden erwartet: Das Weihnachtsbier aus der Rheinfelder Mikrobrauerei NordSud etwa wurde mit Koriandersamen, Orangenschalen und Sternanis gewürzt. Es hat einen Alkoholgehalt von zehn Prozent. «Es ist kein Durstlöscher, sondern ein Bier zum geniessen und innehalten», sagt Waldis. Wie gemacht also für einen Adventskalender und die besinnliche Zeit.