Über zwei Jahre ist es her, seit der Zeininger Theaterverein letztmals ein Stück auf der Bühne präsentierte. Nun ist das Ensemble nach der coronabedingten Zwangspause zurück: An den kommenden beiden Wochenenden zeigt es das Stück «Tatort Villa Bock». Das bringt den Darstellerinnen und Darstellern ein lange vermisstes Gefühl zurück.
Da ist es endlich wieder, dieses Kribbeln im Bauch. «Es ist definitiv zurück», sagt Rita Freiermuth, Präsidentin des Theatervereins Zeiningen – und: im neuen Stück «Tatort Villa Bock» als Polizeibeamtin Fränzi Schnapp zu sehen. Über zwei Jahre lang mussten die Darstellerinnen und Darsteller auf dieses Gefühl verzichten. So lange dauerte die coronabedingte Zwangspause.
Nun ist sie vorbei: Am Freitagabend, 22. April, führt das Ensemble das Stück, ein turbulentes Lustspiel, zum ersten Mal vor Publikum auf. Am 23. und 24. sowie 29. und 30. April folgen die weiteren Vorstellungen.
«Es ist gut, dass es jetzt endlich losgeht», sagt Freiermuth. Denn hinter dem Ensemble um Regisseur Daniel Kaiser liegt nicht nur eine Zwangspause, sondern auch eine ungewöhnlich lange Vorbereitungszeit. Die Vorführungen wären eigentlich für den Januar geplant gewesen. Entsprechend legte der Verein im August mit den Vorbereitungen, den ersten Lesungen und Proben los.
Aber: «Im Dezember entschieden wir uns aufgrund der Omikron-Welle, die Proben zu unterbrechen und die Aufführungen zu verschieben», sagt Freiermuth. Es folgte eine schwierige Phase für alle Beteiligten. Sie erinnert sich:
«Es galt einerseits, Text und Rolle irgendwie präsent zu halten. Andererseits war da die Ungewissheit, ob nicht alles umsonst ist.»
Weil aus dem Unterbruch der Theatersaison durchaus auch ein Abbruch ebendieser hätte werden können, je nach Verlauf der Pandemie. So weit ist es nicht gekommen: Seit Februar proben die Zeininger Theaterleute wieder.
Und diese Woche war es endlich so weit. Bei der Hauptprobe war die Mehrzweckhalle Mitteldorf nicht mehr wie bei den anderen Proben leer – eingeladen dazu ist in Zeiningen jeweils jener Verein, der an den Vorführungen die kulinarische Verpflegung des Publikums übernimmt. In diesem Jahr also der Männerchor Zeiningen-Obermumpf. Freiermuth sagt:
«Es war ein tolles Gefühl, nach dieser langen Zeit wieder vor Menschen zu spielen. Die Reaktionen des Publikums, das Lachen, ein Raunen oder Klatschen – das macht Theater aus.»
Die Rückmeldungen nach der Hauptprobe seien positiv gewesen, sagt Freiermuth. Das Stück «Tatort Villa Bock» stammt aus der Feder von Regisseur Daniel Kaiser. Es dreht sich um den Kriminalschriftsteller Hugo Bock, der den perfekten Mord plant – wobei der Plan dann natürlich gehörig schiefgeht. «Die Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet ein turbulentes, lustiges Stück», verspricht Freiermuth.
Zwar gibt es noch für alle Vorführungen einzelne Tickets und für den Sonntagnachmittag sogar noch einige, aber: «Wir wussten nicht, wie gross die Vorsicht bei den Menschen nach der Pandemie noch ist. Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Vorverkauf mehr als zufrieden», sagt Freiermuth.