Kaisten
Wo das beste Aargauer Chriesi herkommt – Produzenten mussten in Frostnächten um Ernte bangen

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Das beste Aargauer Chriesi 2020

Das beste Aargauer Chriesi 2020

zVg

Der Sieg beim Wettbewerb der Aargauer Kirschenproduzenten geht ins Fricktal – genauer: an Gregor Rehmann aus Kaisten. Er erreichte das Spitzenresultat und setzte sich gegen 12 Mitbewerber durch. Bei der Bewertung durch zwei Experten wurden der Fruchtbehang, die Fruchtgrösse, die Fruchtqualität und der Gesamteindruck der Kirschenkultur am höchsten gewichtet.

Die Preisübergabe erfolgte am Dienstagabend in der Siegeranlage in Kaisten. «Es scheint, dass das Fricktaler Klima dem Gedeihen der Königin der Sommerfrüchte sehr zuträglich ist», heisst es in der Mitteilung des Verbands Aargauer Obstproduzenten (VAOP). Selbstverständlich ist dies jedoch nicht immer: Auch in diesem Jahr mussten Kirschenproduzenten zwischen Ende März und Anfang April in sechs bis sieben kalten Frostnächten um ihre Ernte bangen. Vorbeugemassnahmen wie das Anzünden von Frostkerzen kosteten die Aargauer Produzenten bis zu 3000 Franken pro Hektare und Nacht.

Letztes Jahr war der Titel für das beste Aargauer Chriesi an die Region am Hallwilersee gegangen. Nun holte die Familie Rehmann den Preis wiederum ins "Chriesiland" Fricktal zurück. Der Verband begründete seine Entscheidung damit, dass die "moderne Kirschenanlage" der Siegerfamilie witterungsgeschützt gegen Hagel und Gegen sowie mit Netzen gegen Vögel und die Kirschessigfliege sei "und zeigt sich zu Beginn der Ernte in einem hervorragenden Zustand". Doch auch die Kulturen der 12 Mitbewerber konnten sich am Qualitätswettbewerb sehen lassen: Alle Teilnehmer erreichten den Gold-Rang.

Gutes Erntejahr erwartet

Die Kirschenproduzenten erwarten in diesem Jahr gemäss Mitteilung in allen Anbaugebieten der Schweiz mit rund 2'200 Tonnen Tafelkirschen eine gute Ernte. Knapp jede zweite Tafelkirsche wird in den Nordwestschweizerkantone Aargau, Baselland und Solothurn geerntet. Im Aargau erwarten die rund 100 Kirschenproduzenten 600 Tonnen Tafelkirschen, 200 Tonnen Konservenkirschen, die mehrheitlich mechanisch geerntet werden, sowie 500 bis 700 Tonnen Brennkirschen.

Neben dem Fricktal ist der Kirschenanbau auch im Zurzibiet und in Einzelbetrieben im Aargauer Seetal, Freiamt, Bözberg und Wiliberg verbreitet.