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Beim Eierlesen in Oberhof haben die Läufer alles gegeben – verloren hat die Winter-Mannschaft
Die zu laufende Strecke wird zwar immer kürzer, dafür erfolgen die Wechsel der Läufer umso schneller. Es wird anstrengend, man sieht es den Läufern der zwei Mannschaften beim Eierlesen in Oberhofen an. Die Sonne scheint, im T-Shirt ist es angenehm, aber beim Sport wird es warm. Schweisstropfen rinnen den Läufern über das Gesicht.
Die Regeln des Wettkampfs erklärte Speaker José Nunez zu Beginn: Es tritt eine Sommer- gegen eine Winter-Mannschaft an. Pro Team sind je zwei Frauen vom Frauenturnverein (FTV) und zwei Männer vom Männerturnverein (MTV) vertreten. Ab der Startlinie liegt jeder Meter ein rohes Ei. Die Läufer rennen immer zum letzten Ei, um dieses zurück zum Ziel zu bringen, wo es in das Laken der Fänger geworfen wird. Geht ein Ei kaputt, zählt es nicht und die Mannschaft muss eine Strafrunde ohne Ei machen.
Jedes zehnte Ei ist gefärbt und gekocht. Die Läufer machen dann eine Spezialrunde, alleine mit dem Roller oder zu zweit mit aneinandergebundenen Beinen oder mit der Schubkarre. Team Sommer in luftigen Hemden, Team Winter mit Wollmützen. In der Spezialrunde bleiben die gekochten Eier für die Kinder liegen.
Der Winter fällt bald hinter den Sommer zurück. Nach ungefähr der Hälfte der gesammelten Eier beträgt der Abstand fünf Eier, zudem finden sich mehr kaputte Eier vor und hinter den Fängern der Winter-Mannschaft. Das ist gleichbedeutend mit ermüdenden Strafrunden und Zeitverlust, aber die Läufer nehmen es mit Humor und geben bis zum Schluss nicht auf. Die vielen Zuschauer aus dem Dorf und der Umgebung feuern beide Teams gleichermassen während des etwa 40-minütigen Laufs an.
Im hohen Bogen fliegt das letzte Ei der Mannschaft Sommer über ein in fünf Meter Höhe gespanntes Eierlesen-Schild. Sportlich sammeln die Läufer Sommer-Mannschaft mit dem Winter die verbliebenen Eier ein. Den Jubel haben sich alle Läufer und Läuferinnen verdient.
Einig sind sich die Athleten, dass die ständigen Starts sowie das Bremsen und Bücken die grösste Anstrengung beim Eierlesen bedeuten. «Letztes Jahr hat es ganz arg geregnet. Dieses Jahr war das Wetter super», sagte Simon von der Sommer-Mannschaft. Seine Teamkollegin Debora meinte: «Es war heiss. Und das wird ein heisser Sommer.»
Das Eierlesen findet traditionell am Auffahrtstag statt. Unterstützung bekommt der MTV durch den FTV. Rund 40 Helfer aus den beiden Vereinen packten am Grill, hinter der Kuchentheke oder in der Eierbar an, wo auch Eierschümli aus Eierlikör mit Schlagrahmkrone im essbaren Becher serviert wurden. Die Schattenplätze unter dem grossen Zeltdach auf dem Kapellenplatz füllten sich bald und auch die Sonnenplätze blieben nach dem Lauf nicht leer. Auf der gesperrten Strasse konnten nach dem Lauf die Kinder noch Bobby-Car-Rennen fahren. Mit Glücksrad, Pfeilwerfen, Dosenwerfen, Tombola, Würfelspiel und Zytlistand bot das Fest Unterhaltung für Jung und Alt.