Rheinfelden
Wie in den 1980er-Jahren: «Kirchenchor plus»

13 Sängerinnen der ehemaligen reformierten Kantorei Rheinfelden singen offiziell bei den Katholiken.

Clara Rohr-Willers
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Walter Holer, Vereinspräsident: «Besonders an der offiziellen Mitgliedschaft ist der neue Name für den Kirchenchor.»

Walter Holer, Vereinspräsident: «Besonders an der offiziellen Mitgliedschaft ist der neue Name für den Kirchenchor.»

zvg

«Ziel des Probejahres war es, einen einzigen Verein zu bilden», erklärte Hans-Peter Streibert, reformiert und langjähriger Sänger in der ehemaligen reformierten Kantorei und im römisch-katholischen Kirchenchor Rheinfelden Magden Olsberg.

An der 113. GV des katholischen Kirchenchors am Samstag in Rheinfelden brachten sowohl Hans-Peter Streibert als auch Margot Strebel, ehemalige Präsidentin der Kantorei, ihre positiven Erfahrungen in der neuen Chorzusammensetzung zum Ausdruck.

Chorgrösse wieder wie in den 1980er-Jahren

«Besonders an der offiziellen Mitgliedschaft der 13 Sängerinnen ist der neue Name für den Kirchenchor» sagte Vereins­präsident Walter Holer, selber in mehreren Chören Sänger. Der Name «Kirchenchor Rheinfelden Magden Olsberg plus» begeisterte die 50 Anwesenden nicht auf Anhieb.

Es hiess einerseits, der Zuwachs sei freiwillig und müsse nicht erwähnt werden, andererseits befürchteten manche wegen des «Plus» Anfragen von Menschen, die kein Interesse an Kirchenmusik haben. Es mangle überall an Sängern, antwortete darauf Armin Böck, seit über acht Jahren Dirigent des römisch-katholischen Kirchenchors. «Ich studierte bewusst Kirchenmusik und ich denke, dass man diese Musik auch bewusst singt.»

Der Chor ist mit 49 Sängern beinahe so gross wie in den 1980er-Jahren, als viele in jungen Jahren dem Verein beigetreten sind. Mit wöchentlichen Proben tritt er mindestens zehn Mal pro Jahr in Gottesdiensten auf. «

Die Stimmung in unserem nun grossen Chor, mit dem wir Werke von Rheinberger und Mendelssohn singen können, ist besser als früher», sagte Armin Böck. Als Geste für gelebte Ökumene entschied sich der Musiker, der mehrere Chöre dirigiert und auch als Organist arbeitet, für zwei zusätzliche Auftritte in der reformierten Kirche im März und November 2020.

Kirchenmusik als wertvoller Beitrag im Gottesdienst

«Kirchenmusik ist mehr als eine Predigt», sagte Priester Florian Piller an der feierlichen GV. Sie erreiche die Zuhörer sowohl durch ihren Text als auch durch die Melodien. Die Zusammenarbeit mit Armin Böck sowie dem Vorstand mit Walter Holer als Präsident erlebe er als sehr bereichernd.

Auch Thomas Steiner, der an diesem Abend die reformierte Kirchengemeinde vertrat, unterstützte den neuen Chor. «Es ist zukunftsweisend, was hier passiert ist.»