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Der Fricker Webmaschinen-Hersteller stellt die Produktion im Bata-Park ein. Erst vor sechs Jahren hatte das Unternehmen gekauft. Im Fricker Hauptsitz soll die Kernfertigung konzentriet werden. Wie es in Möhlin weitergeht, ist noch unklar.
Gibt die Jakob Müller AG ihren Produktionsstandort in Möhlin auf? Dies wurde der «Aargauer Zeitung» zumindest so zugetragen. Erst im Jahr 2007 kaufte die Jakob Müller AG das gesamte Bata-Areal. Wo die berühmten Gebrüder Bata früher Schuhe herstellten, wurden ab dann Webmaschinen gebaut. Jakob Müller AG ist Textilmaschinenhersteller für Band- und Schmaltextilien.
Jetzt, nur sechs Jahre nach dem grossen Kauf scheint die Jakob Müller AG den Standort Möhlin nicht mehr halten zu können. In der Medienmitteilung der Firma werden die Umstrukturierungen als «eine Anpassung an die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen» geschildert.
Der Weggang aus Möhlin wird in der Mitteilung relativiert: «Die Kernfertigung der Jakob Müller AG wird am Stammsitz des Unternehmens in Frick zusammengeführt. Für die heutige Fertigung in Möhlin werden derzeit verschiedene Zukunftsszenarien ausserhalb der Jakob Müller Gruppe geprüft.»
Alles noch vage und ungewiss
Doch was heisst das konkret? Was geschieht mit den noch rund 80 Mitarbeitern in Möhlin? Martin Buyle, CEO von Jakob Müller bleibt mit seinen Antworten vage: «Es gibt verschiedene Szenarien für die Fertigung in Möhlin.» Ein Teil der Mitarbeiter werden nach Frick verlegt. Für die verbleibenden Mitarbeiter sei die Firma bemüht, eine Nachfolgelösung zu finden.
Unter Umständen können Kündigungen aber nicht verhindert werden, so Buyle. Er könne sich aber auch vorstellen, den Fertigungsbetrieb an einen externen Interessenten zu verkaufen, der in Möhlin weiterhin produziert. Der restliche Teil des Bata-Parks mit seinen Wohnhäusern und dem Gewerbegebäude mit Postautogarage bleibt im Besitz der Jakob Müller AG.
Dass man sich vor sechs Jahren für die Einrichtung der Fertigung im Bata-Areal in Möhlin entschieden habe, erscheine heute in einem anderen Licht, sagt Buyle. «Auf Basis der damaligen Sachlage war es der richtige Entscheid». Man habe die Wirtschaftskrise und deren Folgen für die Schmaltextilmaschinenindustrie nicht voraussehen können.
Zu schaffen machte der Firma, die mit Ableger auf der ganzen Welt vertreten ist, in den letzten Jahren vor allem der starke Franken und der wachsende Konkurrenzdruck aus Asien. Der Produktionsausstieg der Jakob Müller AG in Möhlin ist nur ein Punkt eines Massnahmenpakets, das die Firma wieder auf Vordermann bringen soll. Die Präsenz auf dem Markt will man mit neuen innovativen Produkten wieder verbessern.
Umstrukturierung bis 2016 fertig
Wie die Zukunft der Jakob Müller AG in Möhlin aussieht, ist ungewiss. Zu vielen Fragen kann Buyle noch keine Antworten geben. Klar ist, dass die Umsetzung der geplanten Massnahmen bis Anfang 2016 abgeschlossen sein wird.