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Am frühen Nachmittag fiel gestern Donnerstag der Entscheid: Am Rhein in Wallbach werden als Schutzmassnahme die Beaverschläuche eingebaut. Rund 35 Personen standen dafür im Einsatz.
Die starken Niederschläge der letzten Tage führen im Kanton Aargau zu einem erhöhten Überschwemmungsrisiko: Am Rhein wird die Gefahrenstufe 3 (erhebliche Hochwassergefahr) und an der Aare die Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr) erreicht. Der Kantonale Führungsstab hat deshalb gestern Donnerstag am frühen Nachmittag auf Antrag der Regionalen Führungsorganisation Unteres Fricktal beschlossen, in den gefährdeten Uferzonen von Wallbach mobile Hochwasserschutzelemente – die sogenannten Beaverschläuche – einzubauen.
Die Pegelhöchststände des aktuellen Hochwassers am Rhein werden heute Freitagmorgen gegen 10 Uhr erwartet. Laut Christophe Lienert, Leiter Pikettdienst Hochwasser, wird dann voraussichtlich am Samstag entschieden, ob die Beaverschläuche bereits wieder abgebaut werden können.
Die Bevölkerung wird gebeten, die Uferzonen der hochwassergefährdeten Flüsse zu meiden und bei Aussenaktivitäten das Risiko von lokalen Überschwemmungen und Erdrutschen aufgrund des starken Regens zu beachten. Den Anweisungen von Polizei, Feuerwehr und Behörden ist Folge zu leisten. Die aktuelle Hochwassersituation im Aargau wird vom Kantonalen Führungsstab weiterhin überwacht.
Tanja Roth, Chefin Information des Regionalen Führungsorgans Unteres Fricktal «Wir haben den Einbau der Beaverschläuche beantragt, weil die Prognosen voraussagen, dass die Grenze, bei der der Rhein über die Ufer tritt, gerade etwa erreicht werden könnte.» Die Schläuche würden deshalb vorsichtshalber eingebaut, zumal es auch unklar sei, wie sich die Schneeschmelze und die Wassersituation im Bereich der Thur entwickle.
Um 15 Uhr waren die mobilen Hochwasserschutzelemente aus ihrem Winterlager in Frick in Wallbach eingetroffen. Einsatzkräfte des Kantonalen Katastrophen-Einsatzelements begannen in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Unteres Fischingertal sowie der Zivilschutzorganisation Unteres Fricktal umgehend mit dem Einbau der Beaverschläuche. Auch Mitglieder des RFO Unteres Fricktal waren vor Ort. «Insgesamt stehen etwa 35 Personen im Einsatz», so Tanja Roth. Der Einbau der Schläuche auf einer Strecke von insgesamt rund 550 Metern dauere rund fünf Stunden. Somit mussten die Einsatzkräfte auch eine Beleuchtung des Einsatzortes sicherstellen.
Die orangen Schläuche werden erst mit etwas Luft aufgepumpt und dann mit Wasser gefüllt. Die temporäre Schutzmassnahme wird in Wallbach nicht zum ersten Mal angewendet. In den letzten vier Jahren wurde sie jedes Jahr benötigt. «Allerdings noch nie so früh. Bislang standen die Beaverschläuche im Mai oder Juni im Einsatz», so Roth.