Nach der Verfolgungsjagd, die sich die Schweizer Grenzwacht mit einem deutschen Motorradfahrer in Bad Säckingen geliefert hat, gab es zahlreiche Kommentare in den sozialen Medien von Personen, die den Vorfall offenbar verfolgt hatten.
Ein Beobachter schrieb, es sehe so aus, als habe die Grenzwacht den Motorradfahrer geschnitten, um ihn zum Anhalten zu zwingen. Fest steht laut Angaben der deutschen Polizei zumindest so viel: Zwischen dem zivilen schweizerischen Grenzwachtfahrzeug und dem Motorradfahrer kam es auf der B 34 zum Unfall.
In der Folge stürzte der Motorradfahrer und verletzte sich leicht. Florian Schumann, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Waldshut, teilte mit, dass derzeit sowohl ein mögliches Fehlverhalten des Motorradfahrers wie auch der Schweizer Grenzwacht geprüft werde.
Der Verfolgungsjagd am Samstag um die Mittagszeit war eine Verkehrskontrolle bei Eiken vorausgegangen, der sich der 33-jährige deutsche Motorradfahrer durch Flucht entzogen hatte. Daraufhin verfolgten ihn die Grenzwächter mit einem zivilen Einsatzfahrzeug bis nach Bad Säckingen, wo es zum Zusammenstoss kam.
Der 33-Jährige verletzte sich dabei nach Polizeiangaben leicht. Mithin bleiben vonseiten der Schweizer Behörden hier etliche Fragen unbeantwortet – beispielsweise, wie sich der Anhaltevorgang aus Sicht der Grenzwächter abspielte, ob das Vorgehen angemessen war und ob die Verfolgung durch die Regelungen im deutsch-schweizerischen Staatsvertrag gedeckt war.
Dazu wollte die Medienabteilung der Grenzwacht-Zentrale Bern keine Stellung nehmen. Vielmehr verwies Mediensprecherin Martina Wirth auf eine Pressemitteilung der Kantonspolizei Aargau. Diese teilte mit, dass man den Motorradfahrer verfolgte, weil dieser trotz klarem Haltezeichen beschleunigte und die Kontrollstelle mit hoher Geschwindigkeit durchfuhr. Zudem habe er zwischen Eiken und dem Grenzübergang in Stein weitere gravierende Verkehrsregelverletzungen – etwa auch Überholmanöver trotz Gegenverkehr – begangen.
Gemäss dem deutsch-schweizerischen Polizeivertrag darf die Polizei im jeweiligen Nachbarland eine Einsatzfahrt unter anderem dann fortsetzen, wenn sie eine Person verfolgt, die bei der Begehung einer auslieferungsfähigen Straftat ertappt wurde und die zuständigen Behörden im Nachbarland aufgrund der Dringlichkeit nicht zuvor unterrichtet werden konnten oder nicht rechtzeitig zur Stelle sind.
Aktuelle Polizeibilder vom Juni 2018:
Weisstannen SG, 29. Juni
Eine 89-jährige Frau ist zwischen Schwendi und Weisstannen mit ihrem elektrischen Behindertenfahrstuhl von einer Kiesstrasse, die von der Alpenstrasse wegführt, abgekommen und mehrere Meter über eine Böschung in einen Bachlauf gestürzt.
© Kapo SG
Mels SG, 29. Juni
Das Auto eines 24-Jährigen ist von der Strasse abgekommen und hat sich überschlagen.
© Kapo SG
Neuenhof AG, 29. Juni
Nach einer Auffahrkollision verliess einer der Beteiligten die Unfallstelle, bevor die Polizei eintraf.
© Kapo AG
St. Gallen, 26. Juni
Ein Lieferwagenfahrer ist auf der A1 in St. Gallen verunfallt, weil sich das Hinterrad seines Fahrzeugs löste. Der Mann wurde verletzt ins Spital gebracht.
© Kantonspolizei St. Gallen
Schaffhausen, 25. Juni
Ein gestohlener Personenwagen ist in der Stadt Schaffhausen komplett ausgebrannt. Die Schaffhauser Polizei ermittelt in diesem Zusammenhang gegen drei Jugendliche und einen jungen Erwachsenen.
© Foto: Schaffhauser Polizei