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Transfercoup für den FC Möhlin-Riburg/ACLI: Der Verein holt den ehemaligen FCB-Star Scott Chipperfield – und will damit ein Zeichen für die eigenen Junioren setzen.
Es lief, wie es manchmal läuft, in der grossen, glitzernden Welt des Fussballs: Am letzten Tag der Transferperiode kommt es zum überraschenden Coup.
Der Verein, dem diesmal ein solcher Coup gelungen ist, spielt allerdings weit weg von Champions League und Meistertitel.
Der Spieler hingegen, den der Club engagiert hat, der kennt diese Welt durchaus. Kurz: Der Drittligist FC Möhlin-Riburg/Acli (FCMA) holt Scott Chipperfield, den ehemaligen Star von Serienmeister FC Basel.
Die Nachricht vom Transfer verbreitete der Verein umgehend nach dessen Abschluss am Montag auf der eigenen Website. «Es ist toll, dass das geklappt hat», freut sich FCMA-Trainer Giuseppe Oliva.
385 Pflichtspiele hat Scott Chipperfield für den FC Basel bestritten. Darunter über zwei Dutzend Partien in der Champions League. Und auch an Weltmeisterschaften kam Chipperfield zum Einsatz: 2006 und 2010 spielte er für Australien an der WM in Deutschland und Südafrika
Private Kontakte zum Verein
Zuletzt spielte der inzwischen 40-jährige Chipperfield beim Zweitligisten FC Aesch. Zu Möhlin bestanden schon seit Längerem private Kontakte. Unter anderem spielt Chipperfields Schwager beim FCMA. Als sich Chipperfield dann Anfang Februar vom FC Aesch trennte, sei der Kontakt intensiver geworden, erzählt Oliva. Bis zur Einigung am Montag.
Scott Chipperfield spielt also – für FCB-Fans kaum vorstellbar – bald in Blauweiss, den Farben der FCB-Rivalen aus Zürich. Wann er zum ersten Mal für seinen neuen Verein aufläuft, ist noch unklar. Kommende Woche lernt er erst einmal die Sportanlage Steinli kennen. Die Rückrunde beginnt für den FCMA dann am 19. März auswärts beim souveränen Leader Rossoneri.
13 Titel in elf Jahren hat Chipperfield beim FCB geholt: Sechs Mal stemmte er den Schweizer Cup-Pokal in die Höhe, gar sieben Mal die goldene Trophäe des Schweizer Meisters. Damit ist er der Rekord-Titelhalter des Clubs.
Klar ist, was sie in Möhlin von Chipperfield erwarten: Erfahrung. «Unsere Mannschaft ist mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren sehr jung», sagt Trainer Oliva. «Wir erhoffen uns, dass Scott auf dem Platz für sie Verantwortung übernimmt und ihnen ein Vorbild ist.»
In die gleiche Richtung zielen auch die beiden anderen Wintertransfers des Vereins: Mit Cyrille Jordi und Jetmir Saljiji konnten zwei Spieler mit 1.- und 2.-Liga-Erfahrung verpflichtet werden.
Motivation für die Junioren
Der Zuzug Chipperfields ist zudem ein Zeichen an die Junioren: Dort verfügt der FCMA über vielversprechende Jahrgänge. «Das Ziel ist es, möglichst viele Junioren in die erste Mannschaft einzubauen. Dabei soll die Aussicht, mit Scott Chipperfield zu spielen, eine zusätzliche Motivation sein», sagt Oliva. «Er ist allen ein Begriff.»
Chipperfield, das betont sein neuer Trainer, spielt ohne Entschädigung für den FCMA. Sportlich sind die Ambitionen seines neuen Vereins in dieser Saison beschränkt. In der Meisterschaft steht der FCMA auf dem sechsten Platz. Weit weg vom Aufstieg und mit wohl genügend Polster auf die Abstiegsplätze.
Anders sieht es im Basler Cup aus. Dort sind die Möhliner so weit gekommen, wie in den vergangenen 20 Jahren nicht mehr: Am 24. März steht der Viertelfinal gegen den FC Wallbach an, ein Lokalderby. Vielleicht erhält die Mannschaft dann bereits prominente Unterstützung.